Beim Ostasinn-Jam gibt’s für 20 Euro 19 Bands und viel Gutes

Haidhausen - Hip-Hop für Hirn und Herz

Rastafari und Taek-Won-Do-Fan: Afu-Ra rappt für den „Ostasinn“. Foto: VA

Rastafari und Taek-Won-Do-Fan: Afu-Ra rappt für den „Ostasinn“. Foto: VA

Zwei Dinge miteinander zu verbinden, ist meist gar nicht leicht. Wer allerdings auf einem Konzert rocken und gleichzeitig seine tägliche Pfadfindertat vollbringen möchte – der geht einfach zum „Ostasinn“-Jam in die Muffathalle: am Freitag, den 7. April, ab 17 Uhr. We_do, ein gemeinnütziger Verein und zugleich ein Netzwerk junger Kreativer, will mit der Organisation des Benefiz-Festes zeigen, „dass Ostern einen Sinn hat und Jugendliche in der Welt aktiv humanitäre Hilfe leisten können“, wie Sprecherin Stephanie Muth sagt. Der Erlös des Events geht an Aids-Waisen in Kenia.

Und was bekommt man für seine 20 Euro Eintritt? 19 Bands und Solo-Künstler plus Graffiti-Sprüher und DJs! Den Anfang macht um 17 Uhr eine Graffiti-Show, und ab 20 Uhr geben sich Hip-Hop- und Reggae-Künstler die Klinke in die Hand. Zum Beispiel wird Afu-Ra da sein – Rastafarian, Vegetarier, Taek-Won Do-Fan mit schwarzem Gürtel und mit einem unglaublichen Gespür für fette Beats und gute Verse. Und „Culcha Candela“, die ähnliche Musik machen wie „Seeed“: multikulturellen, brandheißen Hip-Hop nämlich, gepaart mit Reggae und Spree-Feeling.

Auch das Reimemonster „Afrob“ ist am Start, wohl einer der charismatischsten MCs hierzulande. Der Jam könnte übrigens eine der letzten Gelegenheiten sein, den Stuttgarter live zu erleben, denn sein jüngstes Album „Hammer“ ist vielleicht sein „letzter Schuss“, wie er im Intro des Werks verlauten lässt.

Und auch Münchner Musikanten sind am Werk: Ein relativer Neuling wie „der Penz“ ebenso wie die Rap-Pioniere „Main Concept“ beispielsweise, die in ihrem neuesten Album „Equilibrium“ düstere Prognosen schmieden: „Unsere Zukunft zur Zeit erscheint komplett für’n Anus. Um das zu prophezeien, braucht es keinen Nostradamus. Ich red von Überwachung und Schikane durch die Polizei, von Triple Sixern, Korruption und moderner Sklaverei. Ich red’ von freundlichem Faschismus und sogar vom dritten Weltkrieg. Und der bricht wirklich aus, wenn’s mal nach der Show kein Geld gibt.“

Na – zumindest gibt’s nach dem Jam Geld – zumindest für Kenia. Viel Spaß und frohen Ostasinn! Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 30.03.2006
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