Garching · Niedergestochen

Garching · Im Industriegebiet in Garching-Hochbrück machen vorwiegend aus der Türkei kommende Lkw Station. Die Fahrer warten hier auf das Ende des Sonntagsfahrverbotes um 22 Uhr, bevor sie die Weiterfahrt antreten können. Viele vertreiben sich die Zeit in einem nahe gelegenen Internetcafe mit einem türkischen Brettspiel.

So auch am Sonntag, 26. März. Um 21.30 Uhr gerieten ein 54-jähriger türkischer Kraftfahrer und ein 56-jähriger Lkw-Fahrer, ebenfalls Türke, dabei in Streit. Die Auseinandersetzung verlagerte sich zunächst nach draußen vor den Lkw des 54-jährigen Türken. Dieser schlug zunächst seinem Kontrahenten eine leere Bierflasche auf den Kopf. Der Geschlagene ging zu seinem Lkw, holte ein Messer, kehrte zurück und zerrte den 54-Jährigen aus der Fahrerkabine. Danach stach er ihm mehrmals in den Bauch, bis weitere Lkw-Fahrer dazwischen gingen. Ein zufällig vorbeikommender Taxifahrer rief den Notarzt.

Der Verletzte musste in eine Klinik eingeliefert werden. Dort wurde ein ca. 10 cm tiefer Einstich mit Perforation des Darmes diagnostiziert. Der Zustand des Mannes war akut lebensbedrohlich und ist immer noch sehr kritisch.

Der 56-jährige Messerstecher konnte durch Polizeibeamte noch vor Ort festgenommen werden. Das Tatmesser, ein Klappmesser mit 10 cm langer Klinge, hatte er in der Zwischenzeit in ein Feld geworfen. Es konnte bei einer Absuche durch Einsatzkräfte gefunden werden. Bei der Vernehmung durch die Mordkommission räumte der Mann die Tat ein. Er gab an, sein Kollege habe unfair gespielt. Aus Wut darüber, dass er ihm auch noch eine Bierflasche auf den Kopf geschlagen habe, habe er dann das Messer geholt und zugestochen.

Die Staatsanwaltschaft München I beantragt Haftbefehl wegen eines versuchten Tötungsdeliktes.

Artikel vom 29.03.2006
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