Zwei Ismaninger Buben halfen der Münchner Polizei, eine Unfallflucht zu klären

Ismaning · Kleine Zeugen belohnt

Für ihre Aufmerksamkeit überreichte Peter Löffelmann von der Polizei Ismaning Simon Ferstl (li.) und Korbinian Zenz (re.) vergangene Woche eine Belohnung. Foto: Polizei

Für ihre Aufmerksamkeit überreichte Peter Löffelmann von der Polizei Ismaning Simon Ferstl (li.) und Korbinian Zenz (re.) vergangene Woche eine Belohnung. Foto: Polizei

Ismaning · Mehr oder minder ein anderes Auto angerummst und einfach weitergefahren – Unfallfluchten beschäftigen die Münchner Polizei regelmäßig über Gebühr. Denn Autofahrer, die sich nicht um die Folgen scheren, die sie verursacht haben, gibt es nicht wenige.

Etwa 13.000 Verkehrsunfallfluchten allein aus dem Bereich des Polizeipräsidiums München sind pro Jahr zu bearbeiten. Das sind gut 25 Prozent aller bekannten Verkehrsunfälle.

Deshalb hat die Münchner Polizei vergangene Woche zwei Ismaninger Buben für ihre ausgesprochene Aufmerksamkeit belohnt. Dank der schnellen und tatkräftigen Unterstützung von Simon Ferstl und Korbinian Zenz konnte eine Unfallflucht umgehend geklärt werden. Stellvertretend für das Polizeipräsidium München bedankte sich Peter Löffelmann, Leiter der Polizeiinspektion 26 (Ismaning), bei den beiden Schülern für ihr selbstverständliches und äußerst vorbildliches Verhalten. Als Belohnung überreichte er den beiden nun jeweils 50 Euro. Mitte Januar hatten der 14-jährige Simon und der 15-jährige Korbinian, beide Schüler aus Ismaning, auf dem Parkplatz eines Supermarktes im Schlossgartenweg beobachtet, wie eine 69-jährige Hausfrau mit ihrem Mercedes vorwärts in eine Parklücke einfuhr und dabei gegen einen daneben geparkten Opel einer 26-Jährigen stieß.

Dadurch war ein Sachschaden von 1.300 Euro entstanden, für den die junge Frau hätte aufkommen müssen. Denn die Unfallverursacherin fuhr einfach weiter – ohne sich um den Unfall und den angerichteten Schaden zu kümmern. Die beiden Buben hatten sich aber das Kennzeichen des Mercedes sowie den Wagentyp gemerkt und sich das Aussehen der Fahrerin eingeprägt. Unverzüglich meldeten sie anschließend den Vorfall auf der Polizeiwache in Ismaning. Dank ihrer konkreten Angaben konnte der Mercedes im Rahmen einer sofort eingeleiteten Fahndung von einer Polizeistreife in der Bahnhofstraße festgestellt werden; die flüchtige Autofahrerin trafen die Beamten in einem nahegelegenen Café an.

In diesem Zusammenhang weist die Münchner Polizei auf die Pflichten an einer Unfallstelle hin: »Ein Zettel hinter dem Scheibenwischer genügt nicht, wenn der Fahrer des beschädigten Autos nicht greifbar ist.« Der Verursacher muss »eine angemessene Zeit« warten, etwa 15 bis 20 Minuten. Nach Ablauf der Wartepflicht kann der Unfallbeteiligte die Unfallstelle zwar verlassen. »Er hat dann aber die Pflicht, den Unfall sofort der Polizei zu melden.«

Artikel vom 21.03.2006
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