Vicky Leandros feiert in der Philharmonie

München - 30 Jahre Schlagerkunst

Vicky Leandros: 30 Bühnenjahre, 452 Alben und 40 Millionen Tonträger.   	Foto: VA

Vicky Leandros: 30 Bühnenjahre, 452 Alben und 40 Millionen Tonträger. Foto: VA

Sie ist im Pariser Olympia genauso zu Hause wie in der Londoner Royal Albert Hall. Weltweit veröffentlichte sie 452 Alben in verschiedenen Sprachen und hat bis heute weit über 40 Millionen Tonträger verkauft. Vicky Leandros ist viel herum gekommen in ihren letzten 54 Jahren: Geboren wurde sie 1952 auf Korfu als Vassiliki Papathanassiou. Doch bereits mit sechs Jahren verließ sie mit ihren Eltern die griechische Heimat und zog mit ihren Eltern nach Hamburg.

Von Kindesbeinen an wurde sie von ihrem Vater Leo Leandros, einem erfolgreichen Schlagersänger und Komponisten, der unter anderem Künstler wie Julio Iglesias und Nana Mouskouri produzierte, mit Musik- und Tanzunterricht auf eine Karriere als Sängerin vorbereitet. Der väterliche Plan ging auf. Noch pausbäckig, debütierte Vicky 1965 mit der Single „Messer, Gabel, Schere, Licht“ - der erste Fernsehauftritt ließ nicht lange auf sich warten.

Der eigentliche Durchbruch aber gelang der gebürtigen Griechin über den „Grand Prix Eurovision“, wo sie gleich zweimal für Luxemburg antrat, 1968 und 1972. Erreichte sie bei ihrer ersten Teilnahme immerhin einen erfolgreichen vierten Platz, ging sie das zweite Mal als Siegerin aus dem Entscheid hervor. Ihr Song „Après toi“ wurde in insgesamt sieben Sprachen übersetzt und machte sie international bekannt. Zwei Jahre später landete sie mit „Theo, wir fahr'n nach Lodz“ ihren bislang größten Hit in ihrer Wahlheimat Deutschland.

In den 80er Jahren zog sich Vicky Leandros zurück, verlagerte ihren Lebensschwerpunkt nach Frankreich und kümmerte sich verstärkt um Kinder und Ehemann. Knapp zehn Jahre herrschte Funkstille. Doch die Bühne ließ sich nicht los: Die Lieder des wohl größten griechischen Liedermachers Miki Theodorakis spielte sie auf Deutsch ein. Und natürlich wurde auch das zu einem großen Erfolg, ihre Alben verkaufen sich noch immer wie geschnitten Brot und mittlerweile darf Vicky Leandros zum allgemeinen deutschen Kulturgut gezählt werden.

2006 feiert Vicky Leandros ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum, unter anderem am 21. März in der Münchener Philharmonie. Die Zuschauer dürfen die Highlights ihrer Karriere sowie einige Überraschungen erwarten. Da dürfte das sang- und klanglose Ausscheiden beim diesjährigen Vorentscheid zum Grand Prix D'Eurovision nicht länger quer im Magen liegen. Auch wenn Vicky Leandros sich heftig über technische Pannen beschwert hat: „Ich habe im Blindflug gesungen“, ließ sie die Presse wissen. „Ich hörte die Musik und mich selbst nur abgehackt, das hat mich angestrengt. Man hat ja im Fernsehen bemerkt, dass ich den Ohrstöpsel irritiert heraus gezogen habe.“ So etwas dürfe einem großen Sender wie dem NDR nicht passieren. Wollen wir hoffen, dass die Techniker der Philharmonie sich gut vorbereitet haben. Von Daniel Köhler

Artikel vom 16.03.2006
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