Der Bezirksausschuss Bogenhausen will das »Höchl-Schlössl« für Vereine nutzen

Bogenhausen · Bisher nur eine gute Idee

Soll wieder zum Treffpunkt der Kultur werden: das denkmalgeschützte »Höchl-Schlössl« in der Odinstraße 29, das derzeit teilweise leersteht. Foto: ms

Soll wieder zum Treffpunkt der Kultur werden: das denkmalgeschützte »Höchl-Schlössl« in der Odinstraße 29, das derzeit teilweise leersteht. Foto: ms

Bogenhausen · Ein offener Treffpunkt für Kunst und Kultur soll es wieder werden das »Höchl-Schlössl« in der Odinstraße 29 hinter dem Krankenhaus Bogenhausen. Wie damals, als auch gern mal Nachbar und »Sisi«-Papa Herzog Max in Bayern vorbeischaute.

Das denkmalgeschützte Gebäude wäre doch das Richtige für bürgerschaftliche Zwecke, dachte sich der Bezirksausschuss Bogenhausen (BA 13) vor einigen Wochen. Schließlich stehen zwei Wohnungen leer, und Räume für Vereine sind im 13. Stadtbezirk seit Jahrzehnten Mangelware. Also eigentlich eine gute Idee.

Und mehr ist es bisher auch nicht, betont nun Christiane Hacker, Vorsitzende des BA 13, mehrmals und mit Nachdruck. Denn die BA-Idee hat nach Bekanntwerden für einige Unruhe gesorgt unter den Bewohnern des 1852 erbauten »Schlössls«, das der Stadt gehört. In Briefen an das zuständige Kommunalreferat befürchteten sie, dass sie ausziehen müssten, wenn »aus unserem langjährigen Heim ein Bürgerhaus« gemacht werde. Das Amt zeigte sich im Antwortschreiben an die Mieter selbst überrascht vom BA-Vorschlag und garantierte umfassenden Mieterschutz.

Hacker versteht die ganze Aufregung nicht. Und das Verhalten der Behörde auch nicht. »Unsere Idee war doch eine Antwort auf ein Angebot der Stadt. Die hat dem BA Gelder aus dem Budget »Bürgerinnen und Bürger gestalten ihre Stadt« für ein bürgerschaftliches Projekt angeboten. Die Stadt musste also nicht mehr gefragt werden.« Mit dem positiven Beschluss des BA sei es nun an der Verwaltung, die Idee zu beurteilen. Die Antwort steht aber noch aus. »Wir bedauern sehr, dass das Referat nicht zurückgefragt hat, bevor es dieses wenig zufriedenstellende Antwortschreiben an die Mieter verfasste«, sagt Hacker. Sie sei stets zu erreichen gewesen, man hätte sie leicht kontaktieren können.

Der Vorwurf, die Bewohner seien nicht informiert worden, erklärt Hacker so: »Die Mieter haben wir nicht angesprochen, weil es vorerst keinen Grund dafür gab. Die gesamte Aktion ist nur eine unverbindliche Anfrage.« – zu der das federführende Kommunalreferat auch jetzt, fast zwei Monate nach Eingang des BA-Antrags, noch keine sehr konkrete Meinung hat. »Für eine bürgerschaftliche Nutzung müsste das Haus erstmal saniert werden«, sagt Silke Pesik, Sprecherin des Kommunalreferat. Das sei bis dato nicht geplant. Wegen des schlechten Zustands des Hauses und wegen des Denkmalschutzes rechnet Pesik jedenfalls mit einer »gewaltigen Summe«, die da auf die Stadt zukomme. Darüber müsse dann der Stadtrat entscheiden.

Hacker hofft trotzdem auf ein positives Urteil des Kommunalreferats. Dann würden auch alle interessierten Bürger, vor allem die Betroffenen, miteinbezogen – »Voraussetzung, dass es überhaupt gestartet und bezuschusst werden kann. Dies wurde in unserer Dezember-Sitzung klar und ausführlich erörtert. Wer dem BA Bürgerfeindlichkeit vorwirft, hat nichts verstanden.« Dass auch nur ein Mieter vertrieben werden solle, daran habe der BA niemals gedacht. »Schade, dass sich bis heute weder ein Mieter noch das Kommunalreferat beim BA gemeldet hat«, findet Hacker. »In meiner täglichen Bürgersprechstunde, täglich von sieben bis neun Uhr morgens, stehe ich unter Tel. 95 72 04 94 für Fragen und Meinungen zur Verfügung.«   Michaela Schmid

Artikel vom 07.03.2006
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...