Jugendliche haben Probleme – in Schwabing will man helfen sie zu lösen

Schwabing · Helfer gehen »Neue Wege«

Der Kochclub für jugendliche Mädchen mit Essstörungen soll den Betroffenen Mut machen ihren Körper zu akzeptieren wie er ist. Foto: Neue Wege

Der Kochclub für jugendliche Mädchen mit Essstörungen soll den Betroffenen Mut machen ihren Körper zu akzeptieren wie er ist. Foto: Neue Wege

Schwabing · Die Probleme von Jugendlichen sind vielfältig – genauso vielfältig muss daher das Angebot einer Jugendhilfe sein. Eine Anlaufstelle in Schwabing ist die Jugendhilfe »Neue Wege« in der Haimhauserstraße 3 – 5. Vor elf Jahren wurde der Verein gegründet, damals noch mit dem Ziel Auslandsprojekte zu unterstützen. Die Probleme von Jugendlichen sind vielfältig – genauso vielfältig muss daher das Angebot einer Jugendhilfe sein.

Eine Anlaufstelle in Schwabing ist die Jugendhilfe »Neue Wege« in der Haimhauserstraße 3 – 5. Vor elf Jahren wurde der Verein gegründet, damals noch mit dem Ziel Auslandsprojekte zu unterstützen.

Mittlerweile beschäftigt Neue Wege 30 bis 40 Mitarbeiter und versucht den Jugendlichen in allen Lebenslagen zu helfen. »Zum einen bieten wir ambulante Erziehungshilfe, geben Rat bei Schulproblemen und führen Elterngespräche«, erklärt Brigitte Timmermann von Neue Wege. Zum anderen gäbe es auch stationäre Jugendhilfe, die die Beratung von betreuten Wohngemeinschaften übernehme. Dabei handele es sich vor allem um Jugendliche, die vom Jugendamt an Neue Wege weitergeleitet wurden. »Diese Jugendlichen sind auf irgendeine Weise auffällig geworden. Meist leben zwei von ihnen in einer Wohnung, aber es gibt auch Vierer- und Fünfer-Wohngemeinschaften«, berichtet Timmermann.

So kümmert sich die Jugendhilfeeinrichtung auch um Jugendliche mit Essproblemen, indem sie einen Kochclub für junge Frauen anbietet, junge Frauen, die ihren Körper nicht akzeptieren, unter Essstörungen leiden oder Missbrauch oder Gewalt ausgesetzt waren. Dabei schaffe der Kontakt mit anderen ähnlich Betroffenen ein Gefühl der Solidarität. Ist der Integrationsversuch erfolglos, wird für die Jugendlichen ein sechsmonatiger Aufenthalt in Italien organisiert. Mit der dortigen intensiven pädagogischen Arbeit soll versucht werden, die Jugendlichen wieder in die Gesellschaft einzugliedern: »Das sind die Härtefälle. Dabei reisen ein Jugendlicher und ein Betreuer zusammen. Meist müssen diese Kinder aus ihrem gewohnten Umfeld raus. Ein Italienaufenthalt ist daher optimal«, meint Timmermann. Als Hauptprobleme der Jugendlichen nennt sie Alkoholprobleme innerhalb der Familie, Trennung der Eltern, Schulden oder Wohnungsprobleme.

Viele der Jugendlichen werden vom Jugendamt, das auch die Projekte finanziert, an Neue Wege weitergeleitet, doch die Tür steht jedem offen: »Wir handeln unbürokratisch, das ist unser Vorteil. Bei vielen Ämtern muss man erst einmal einen Papierberg bewältigen«, kritisiert Timmermann. »Wir vermeiden das und suchen lieber die richtigen Ansprechpartner für die spezifischen Probleme der Kinder. Ab neun Uhr morgens ist unser Büro besetzt, jeder der Hilfe sucht, ist willkommen.« Der Neue Wege e. V. ist unter der Telefonnummer 3 86 67 30 zu erreichen. Kathrin Schubert

Artikel vom 07.03.2006
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