Elterninitiative »Naturkindergarten Haidhausen« feiert ersten Geburtstag

Haidhausen · Erfolg trotz Rückschlag

Brotzeit im Schnee: die Zwergerl des Naturkindergartens Haidhausen haben mit Wind und Wetter keine Probleme. Foto: Privat

Brotzeit im Schnee: die Zwergerl des Naturkindergartens Haidhausen haben mit Wind und Wetter keine Probleme. Foto: Privat

Haidhausen · Seit genau einem Jahr können Leander, Louis und Lion jeden Tag nach Herzenslust Steinburgen an der Isar bauen, Käfer beobachten und in Pfützen herumstapfen. Die drei Jungen sowie zwölf weitere Kinder, gehören zu der Elterninitiative »Naturkindergarten Haidhausen«. Der hat genau vor einem Jahr seinen Betrieb aufgenommen.

Und zwar unter freiem Himmel. Täglicher Spiel- und Erlebnisraum ist die Parklandschaft der Maximiliansanlage, wo sich auch der Bauwagen des Kindergartens befindet. An zwei Tagen in der Woche fährt die Gruppe außerdem in den Perlacher Forst. Der Wald ermöglicht den Kleinen viel freieres und ungestörtes Spielen und Forschen.

Nur sieben Monate lagen zwischen der Idee für einen Naturkindergarten und deren Realisierung. Dabei gab es einige Hindernisse zu überwinden: Die Suche nach einem geeigneten Standort für den Bauwagen bereitete allen Beteiligten einiges Kopfzerbrechen. Doch pünktlich an ihrem ersten Kindergartentag konnten die Zwerge live miterleben, wie ein Traktor ihren Bauwagen in den Park zog.

Trotz guten Starts gab es allerdings einen Rückschlag für den Kindergarten, als bekannt wurde, dass es im Jahr 2005 nicht zu einer Förderung seitens der Stadt kommen werde. Darauf hoffen die 15 Elternpaare nun dieses Jahr. Von dem Fördergeld möchten sie eine weitere Betreuungsperson einstellen. Bisher hatten die Eltern alles selbst gemacht: Neben dem Erzieher und einer Praktikantin ist jeden Tag eine Mutter oder ein Vater zum Mitgehen eingeteilt. Zusätzlich gibt es noch einen Kochdienst, der das Mittagessen warm in den Bauwagen liefert.

»Natürlich ist es anstrengend, vor allem wenn man wie so viele von uns ein zweites Kind hat und/oder berufstätig ist. Auf der anderen Seite ist man ganz nah am Kindergartenbetrieb dran und erlebt sein Kind in dieser Umgebung«, sagt Christiane Lukas, deren zweijähriger Sohn seit dem ersten Tag in den Naturkindergarten geht. Trotz der vielen Arbeit, die alle in die Elterninitiative stecken, sind Eltern und Erzieher von dem pädagogischen Konzept des Naturkindergartens überzeugt. Die Kinder können ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben und werden optimal motorisch geschult. Die Beschäftigung mit selbst erfundenem Spielzeug regt die Kreativität an.

Der gemeinsame Aufenthalt im Freien auch unter widrigen Umständen führt zu einem besonderen Zusammenhalt in der Gruppe und fördert beim Einzelnen das Selbstbewusstsein. Erzieher Rainer Gutermann blickt denn auch voll Stolz auf seine altersgemischte Gruppe: »Es ist toll, wie schnell die Kinder sich als Gruppe verstanden haben und dementsprechend agieren. Es ist für die Kinder ganz selbstverständlich geworden, dass den Kleineren oder Schwächeren geholfen wird. Nun, da die Gruppe fest zusammen gewachsen ist, möchte ich dieses Jahr verstärkt mit Projekten rund um das Thema Natur und Umwelt beginnen.«

Derzeit ist wieder ein Platz für ein drei- bis vierjähriges Kind frei. Interessenten können sich unter der Telefonnummer 44 76 05 47 melden. Weitere Informationen gibt es auch unter www.naturkindergarten-haidhausen.de.

Artikel vom 07.03.2006
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