Curse kommt – und mit ihm die „Sinnflut“

Von Minden nach München

Curse kurvt ins Ampere, um Hip-Hop-Lyrik unters Volk zu bringen.

Curse kurvt ins Ampere, um Hip-Hop-Lyrik unters Volk zu bringen.

Curse nimmt Kurs auf München: Der Hip-Hop-Lyriker, der im „Fanta 4“-Stall groß geworden ist, rappt am Samstag, 4. März ab 20 Uhr im Ampere. Mit ihm kommt die „Sinnflut“, denn so lautet der Titel seines neuen Albums. Seit Curse ins Mikro rappt, ist auch Minden in Ostwestfalen auf der Hip-Hop-Landkarte eingetragen, neben Stuttgart, Hamburg, Berlin – und klar: auch München steht drauf, dank den Jungs von „Blumentopf“.

Bleiben wir aber bei Curse, denn er gilt als einer der tiefsinnigsten und virtuosesten MCs der deutschsprachigen Hip-Hop-Szene. Er, der eigentlich Michael Kurth heißt – seinen Bühnennamen leitet er witzigerweise von der englischen Aussprache seines Nachnamens ab –, feierte seine ersten Auftritte Mitte der Neunziger in Mindener Jugendzentren – und rappte sich von dort aus durch ganz Deutschland. „Von Minden nach Außen“ hieß demzufolge auch eine DVD, die er 2003 auf den Markt brachte.

Doch schon früher, spätestens mit seinem 2001er-Werk „Von Innen nach Außen“, hatte er sich im deutschen Hip-Hop Rang und Namen errappt. Vielleicht, weil er einen guten Gegenpol darstellte zu hirnlosen Gangsta-Rappern: Immer schon lieferte Curse lyrische Texte zu melancholischen Beats, und ließ dabei tiefe Blicke in seine Gedanken- und Gefühlswelt zu. Vielleicht auch, weil er prominente Schützenhilfe bekommen hatte: mit Kool Savas battelte er sich auf dem Werk um „Das Gegenmittel“, mit Xavier Naidoo stellte er klar: „Rap ist Soulmusik, sie ist da für die, die sie lieben und sie ehren, vergiss das nie“.

Die „Innere Sicherheit“ aus dem Jahr 2003 war übrigens üppiger instrumentalisiert als der Vorgänger; Liebeslyrik und Geschichtenerzählen kamen dennoch nicht zu kurz. Allerdings: Curse wurde inzwischen politischer. Und er legte weiterhin Wert auf populäre Mitstreiter: Gentleman beispielsweise unterstützen ihn auf diesem Werk. Und nach diesem kam die „Sinnflut“: Auf dem Cover des 2005er-Albums tritt Curse mit einem Samuraischwert auf; ansonsten aber präsentiert er wie früher intime Weisheiten, die er mit zackigem Battle-Rap paart. Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 02.03.2006
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