Der EHC verliert zwei sportlich unwichtige Spiele

Pizza statt Party

Gähn: Zurzeit sind die Spiele des EHC nicht gerade als Sport-Krimi zu bezeichnen.

Gähn: Zurzeit sind die Spiele des EHC nicht gerade als Sport-Krimi zu bezeichnen.

Manchmal fallen selbst der motiviertesten Fankurve angesichts eines wirklich langweiligen Spiels nicht mehr viele Gesänge ein. Am vergangenen Freitag ist in der Eishalle am Oberwiesenfeld beim Spiel des EHC München gegen Wolfsburg dieser Fall eingetreten. Auf dem Eis mühten sich mehr als 40 Spieler redlich, Eishockey zu spielen. Leider blieb es bei den Mühen.

Denn was beide Mannschaften an diesem Abend ablieferten, verdiente das Prädikat „schönes Spiel“ viel zu selten: Auf beiden Seiten wurde der Puck eher planlos nach vorne gedroschen, die Angriffsversuche gingen meist durch die Mitte – und wenn es mal etwas zu halten gab, waren meistens die beiden Goalies zur Stelle. Nach dem zweiten Drittel führten die Spieler aus Wolfsburg 2:0. Überraschend war dies nicht wirklich, verdient allerdings auch nicht. Die Münchner Anhänger indes nahmen dieses Zwischenergebnis mit Humor. Vielleicht mussten sie in dieser Saison schon genügend Heimniederlagen erleben und vielleicht liegt deswegen ihre Frustrationshürde etwas höher. Vielleicht aber war ihnen auch einfach nur langweilig. Jedenfalls rief die gesamte Nordkurve zu Beginn des Schlussdrittels plötzlich laut nach „Pizza! Pizza! Wir fordern Pizza für alle!“. Nein, die Nordkurve hatte sich in diesem Moment keinen neuen Spitznamen für einen Spieler ausgedacht, sondern einfach mitbekommen, dass zwei Fans während der Drittelpause offensichtlich einen Abstecher zur Pizzeria um die Ecke gemacht hatten – und nun eine Ecke der Pizza abhaben wollten. Mike Pandolfo indes, italienisch stämmiger Amerikaner und seit seiner Ankunft in München die Tormaschine des EHC, blickte leicht irritiert nach oben in die Fankurve. Pandolfo spricht kein Deutsch, aber das Wort „Pizza“ versteht er natürlich. Ob er es tatsächlich auf sich bezogen hat, ist unbekannt, aber übel genommen hat er das den Fans wohl nicht: Kurz vor Schluss nämlich war es Pandolfo, der das Spiel mit einem Tor kurzfristig wieder spannend machte. Sein Tor feierte er mit einem Klatschen in Richtung der Fans. Und die Nordkurve feuerte nun tatsächlich wieder verstärkt ihre Mannschaft an. Zum Sieg freilich hat es an diesem Abend nicht mehr gereicht. Der EHC verlor das vorletzte Heimspiel der Vorrunde knapp mit 1:2. Auch am Sonntag beim Auswärtsspiel gegen Bietigheim gab es für den EHC nichts zu gewinnen: Trotz zweimaliger Führung verloren die Münchner das Spiel knapp mit 3:4. Die Tore für den EHC erzielten Mario Jann, der genauso wie Manuel Hiemer seinen Vertrag verlängert hat, Guidarelli und Pandolfo. Filippo Cataldo

Artikel vom 28.02.2006
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