Ehemalige Betonklötze der TU weichen dem ägyptischen Museum

Maxvorstadt · Ägypten statt Asbest

Noch in diesem Jahr werden diese Asbest-Betonklötze an der Gabelsbergerstraße abgerissen. Foto: els

Noch in diesem Jahr werden diese Asbest-Betonklötze an der Gabelsbergerstraße abgerissen. Foto: els

Maxvorstadt · Schön sind sie nicht, die Betonbauten im Kulturviertel der Maxvorstadt: Leer, verlassen und giftig stehen sie in der Nachbarschaft der Pinakotheken – schon fallen die Platten von der Fassade ab.

Die gute Nachricht: Bald sollen die asbestverseuchten Klötze auf dem so genannten Südost-Gelände an der Gabelsbergerstraße abgerissen werden, um für den Neubau des ägyptischen Museums und der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) Platz zu schaffen.

»Wir rechnen damit, dass noch in diesem Jahr mit dem Abriss begonnen wird; die hierfür benötigten Gelder sind bereits vom Landtag bewilligt«, teilt Klaus Bäumler (CSU), Chef des Bezirksausschusses Maxvorstadt (BA 3), mit. 17,5 Millionen Euro kostet der Abriss, denn der Abbruch der Schandflecken, die bis dato zur Technischen Universität (TU) gehörten, ist kompliziert: nicht nur die oberirdischen Anlagen müssen entfernt werden, auch eine Tiefgarage sowie ein unvollendeter Bunker aus den vierziger Jahren müssen weichen.

Anschließend können endlich die Neubauten entstehen, in denen das ägyptische Museum und die Hochschule für Film und Fernsehen beheimatet werden. »Das passt alles wunderbar zusammen«, schwärmt Bäumler. »Die TU hat inzwischen eine U-Bahn in Garching – und natürlich zieht es immer mehr Institute dort hinaus: da ist einfach mehr Platz. Und in das Viertel um die Pinakotheken fügen sich die HFF und das ägyptische Museum perfekt ein.«

Die HFF würde aus den engen Verhältnissen in Giesing befreit und das ägyptische Museum könnte nicht nur »endlich Verwaltung und Ausstellungsräume unter einen Hut bringen«, sondern auch »wesentlich mehr Stücke präsentieren, so dass wir uns nicht mehr unter Wert verkaufen«, wie Sylvia Schoske, Direktorin des Hauses, glaubt. Weitere Details aber will sie nicht verraten: »Noch«, so Schoske, »sind die Baupläne nicht genehmigt. Erst Mitte März werden sie – hoffentlich – vom Landtag abgesegnet. Bis dahin würden wir über ungelegte Eier sprechen und den Politikern das Gefühl geben, alles wäre entschieden.« Doch die Zeichen stünden gut für die Umsetzung der seit 2004 vorliegenden Baupläne. Diese stammen vom Kölner Architekten Peter Böhm und sehen ein längliches Gebäude vor, das sich parallel zur Gabelsbergerstraße baulich an der Pinakothek orientiert.

Wenn der Landtag in etwa zwei Wochen grünes Licht gibt und der Abriss irgendwann beendet ist, kann mit der eigentlichen Arbeit begonnen werden: Das Museums- und Kulturviertel in Münchens Maxvorstadt zu vergrößern und zu verschönern.

Und ebenso, wie die Anwohner – möglicherweise schon im Jahr 2008 – stolz auf die neuen Errungenschaften sein werden, werden sich Touristen freuen, dass das Museumsviertel immer üppiger wächst und gedeiht. Elena Schott

Artikel vom 28.02.2006
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