Schlachthof: Niederbayrisches auf höchstem Niveau

München - „Da Huawa, da Meier und i“ bei uns

Der Meier, der Maier und der Mühlbauer sind »da Huawa, da Meier und i«. Am Mittwoch gastieren sie im Schlachthof.	 Foto: VA

Der Meier, der Maier und der Mühlbauer sind »da Huawa, da Meier und i«. Am Mittwoch gastieren sie im Schlachthof. Foto: VA

Da Huawa ist gar nicht der Huawa – er ist auch ein Meier, pardon: ein Maier. Sonst aber scheint so weit alles korrekt zu sein mit „Da Huawa, da Meier und i“: Kreuzbrav sehen sie immer schon aus, mit ihren Touristen-T-Shirts und ihren glatt frisierten Haaren – und wie sich das für Musiker aus Kothmaißling im Bayerischen Wald gehört, spielen sie zünftige Blasmusik.

Dabei aber bleibt es nicht: Auch mit einem Mörtelkübel-Bass, einem Gartenschlauch, einer Sense, Fahrradklingeln und anderen Utensilien spielen Christian Maier, Matthias Meier und Siegi Mühlbauer Melodien aus 220 Jahren Volksmusik – und verpassen ihnen ein neues Gewand. Und neue Texte: In einem Song beispielsweise fahren sie von ihrer Heimat aus mit einem „Güllefassel“ zu allen Personen, die es verdient haben, ein wenig Gülle ins Gesicht geklatscht zu bekommen: Unter anderem ins 70 Kilometer entfernte Eggenfelden, um Daniel Küblböck zum Schweigen zu bringen. Oder sie reisen zum Ballermann, um neben exotischen Schönheiten morgens am Strand aufzuwachen – aber hups: Die Schöne von gestern ist plötzlich ein Mann!

Ungefähr jedes dritte Lied auf ihrem Album „Bayern und anderswo“ ist zudem eine Hymne: da ist beispielsweise das Lied „Bayernland“, „Wir san vom Waidlerland“ oder das „Niederbayern-Lied“.

Doch nicht nur die Songs sind voller Waldler-Humor, auch die Entstehungsgeschichte von „Da Huawa, da Meier und i“ ist hörenswert: Im Juli 1999 hatte Siegi via Telefon erfahren, dass sein Cousin Klaus Mühlbauer Deutscher Meister im Boxen geworden ist. Innerhalb von 45 Minuten sollte er jetzt eine Band und ein Willkommenslied zusammenstellen, um den Meister bei seiner Ankunft zu feiern. Das Unmögliche gelang: eine knappe Stunde später spielte der Musiker mit Matthias Meier und einem anderen Huber – Rene Huber aus Eschlkam – auf dem Empfang des Cousins. Mit Erfolg: das Publikum war begeistert, und auf die Frage, wie die Band heiße, antwortete Siegi: „Des san da Huawa, da Meier und i“. Der originale Huber wurde im Jahr 2000 durch den unechten Huawa ersetzt – fertig.

Am Aschermittwoch unterhalten die drei Musiker im Schlachthof auf höchstem niederbayrischem Niveau; dazu wird Fisch aufgetischt. Beginn ist um 20 Uhr. Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 23.02.2006
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