MSC Hockeymädchen gehören zu den Besten in Süddeutschland

München-Nord · Am Ende war’s der vierte Platz

Gegen die Münchnerinnen hatten gleich mehrere Gegnerinnen das Nachsehen.

Gegen die Münchnerinnen hatten gleich mehrere Gegnerinnen das Nachsehen.

München-Nord · 15 Sportlerinnen, ein Trainer, eine Betreuerin, 15 Fans, 4.560 Fahrkilometer, 1.000 Euro Hotelkosten, 11:14 Tore, vier Punkte und ein Siebenmeterschießen – das ist die nüchterne Statistik eines an sich besonderen Hockeywochenendes der A-Mädchen-Mannschaft des Münchner SC. Zusammengerechnet ergibt das den vierten Platz in der Süddeutschen Meisterschaft, ein respektables Ergebnis, das die Mannschaft am Wochenende in Frankenthal bei Mannheim erreicht hat.

Gespielt wurde dort am Samstag und Sonntag vorab in zwei Gruppen mit je vier Teams, um dann über Kreuz die besten Vier zu ermitteln. Die Münchnerinnen trafen auf den TV Alzey, den Mannheimer HC sowie den Rüsselsheimer RK. Letzterer ist Vorjahressieger und trat auch heuer wieder als Favorit an. In der anderen Gruppe stritten die Stuttgarter Kikkers, TG Frankenthal, Eintracht Frankfurt und der HTC Würzburg um die Plätze.

Die Münchnerinnen gewannen das Auftaktmatch gegen Alzey. Viel mehr Positives ist aber über diese Partie auch nicht zu berichten. Der Sieg des übernervösen Teams gelang nur Dank eines großen Kraftaufwands. Die bei der Bayerischen Meisterschaft an den Tag gelegte Lockerheit fehlte und das damals so erfolgreich praktizierte mannschaftliche Zusammenspiel ebenso. Doch was zählt, ist das Endergebnis. Und das lautete 2:0 für München.

Nachdem die direkten Konkurrentinnen aus Mannheim gegen die Opel-Städterinnen mit 1:8 unterlegen waren, mussten sie gegen den MSC gewinnen. Das wussten die Münchner Mädels um Trainer Hermann Ellenbeck, der während einer Videobesprechung entsprechende Anweisungen in der Kabine erteilt hatte. Doch schon nach vier Minuten lag man gegen Mannheim mit 0:2 zurück. Mit etwas Glück gelang es kurz vor der Halbzeit zwar noch auf 1:2 zu verkürzen, doch gleich nach Wiederanpfiff stellte der Gegner den alten Torabstand auf 1:3 wieder her. Dank eines sehr schönen Kombinationstors verkürzte der MSC erneut, um fünf Sekunden vor dem Spielende das enorm wichtige 3:3 zu erzielen. Am Sonntag stand dem MSC der übermächtig erscheinende Rüsselsheimer RK gegenüber. Man wollte nicht zu hoch verlieren, um dann über ein besseres Torverhältnis als die Gegner den zweiten Gruppenplatz zu erreichen. 1:4 stand es nach zweimal 12 Minuten. Nachdem Mannheim dann sogar den Sieg gegen Alzey verpasst hatte, war klar: der MSC spielt mit Rüsselsheim, Stuttgart und Frankenthal in der Runde der letzten vier.

Im Halbfinale traf der MSC auf die Mädchen aus Stuttgart, die sich im Laufe des Turniers leistungsmäßig permanent gesteigert hatten. 0:1 hieß es am Ende der Partie, in der der MSC durchaus einige Torchancen hatte, diese aber nicht zu verwerten wusste. Im zweiten Halbfinale schlug Rüsselsheim die Frankenthalerinnen mit 2:1 und zog ins Finale gegen Stuttgart ein. Dieses gewannen sie verdient mit 5:1 und durften damit heuer wieder den schwarzgelben Meisterwimpel mitnehmen.

Im Spiel um Platz drei unterlag der MSC der TG Frankenthal erst im Siebenmeterschießen knapp mit 4:5. Platz drei hätte die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft bedeutet. Jetzt hat sich Frankenthal qualifiziert, der MSC wartet auf seine nächste Chance.

Körperlich ermüdet und mit viel neuer Erfahrung ging es am Sonntag Nachmittag im Konvoi zurück nach München. In den Autos wurde noch lange über die fünf Spiele gesprochen. Langsam wich der Frust aus den Gesichtern und die Erkenntnis machte sich breit: »Wir sind das viertbeste Team in ganz Süddeutschland. Eine Region, in der insgesamt 34 Millionen Menschen leben.« Und das kann sich doch wirklich sehen lassen.

Artikel vom 15.02.2006
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