Areal der Prinz-Eugen-Kaserne verkauft: Zukunft der Sportflächen ungewiss

Oberföhring · Alles »nur« eine Geldfrage

Ob oder wie die Sportflächen auf dem Kasernenareal in der Cosimastraße verbleiben sollen, das prüft derzeit das Planungsreferat. 	Foto: g.e.b.b

Ob oder wie die Sportflächen auf dem Kasernenareal in der Cosimastraße verbleiben sollen, das prüft derzeit das Planungsreferat. Foto: g.e.b.b

Oberföhring · Für 36 Millionen Euro hat die Stadt München das knapp 300.000 Quadratmeter große Areal der Prinz-Eugen-Kaserne in der Cosimastraße gekauft. Dem hat der Haushaltsausschuss des Bundestages am vergangenen Mittwoch, 8. Februar, zugestimmt. Damit wird nach der Verlegung der Pionierschule und Fachschule des Heeres für Bautechnik von München nach Ingolstadt der Weg frei für bis zu 2.000 neue Wohnungen, davon 50 Prozent gefördert, zwölf Kindergartengruppen, vier Krippengruppen, sechs Hortgruppen und eine Grundschule.

Ungewiss indes ist die Zukunft der drei Sportanlagen auf dem Gelände. Betroffen sind besonders die zwei Vereine, die auf dem Gelände trainieren, der SC Prinz Eugen München und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). »Auch nach der Auflösung dieses Bundeswehr-Standortes wollen wir die umfangreichen Sportanlagen weiter nutzen«, erklärt Bertram Hacker, Präsident des SC, der derzeit 700 Mitglieder und 14 Abteilungen zählt. »Das Schwimmbad könnte den Stadtteil und das Wohnangebot sogar noch attraktiver machen.«

Als Sprecher des Interessenverbandes der Sportvereine im Münchner Nordosten kämpft Hacker zudem dafür, »die Sportplatzsituation im Stadtviertel zu verbessern, die nach dem Wegfall der in der Kaserne bestehenden Sportflächen noch schlechter würde, als sie sowieso schon ist.« Wie es mit den Sportflächen in der Cosimastraße weitergeht, »das wird derzeit geprüft«, gibt sich der Sprecher des Planungsreferats, Thorsten Vogel, bedeckt. Das Referat erarbeite derzeit den sogenannten Aufstellungs-, Grundsatz- und Eckdatenbeschluss, der die Ziele des Bebauungsplanverfahrens vorformuliert und die mögliche Nutzung. 2007 folgt ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb. »Wir sind froh, dass dieses Filetstück im Stadtteil nicht in private Hände gefallen ist«, sagt Christiane Hacker (SPD), Vorsitzende des Bezirksausschusses Bogenhausen (BA 13). Das stimme hoffnungsfroh auch für die Sportflächen. Auch wenn der Sportplatz auf dem Gelände »wegen der Lärmvorschriften nicht zu halten ist.« Der BA schlägt vor, die geplante Bezirkssportanlage nebenan zu bauen, »und zwar sofort«, damit sie nach dem endgültigen Wegzug der Bundeswehr spätestens 2009 nutzbar ist.

Erhalten bleiben sollen aber Turnhalle und Schwimmhalle mit Tauchbecken. Nicht zuletzt, weil Letzteres vor kurzem mit Bundessteuergeldern erneuert wurde. Zudem würden hier alle Bademeister für ganz München ausgebildet. Ein Lehr- und Wettkampfbad soll es auch weiterhin bleiben, wünscht der BA, und eventuell für die Anwohner abends geöffnet werden. Die Turnhalle könnte zur Zweifach- oder Dreifachturnhalle ausgebaut werden, so die Idee des BA, »wenn die Schule intelligent in die Anlage hineingebaut werden würde.« Turnhalle und Sportplatz sollen dann nicht nur SC und DLRG zugute kommen, sondern allen Sportvereinen im Stadtteil. »Es gibt schon jetzt zu wenig Sportplätze«, so Christiane Hacker, »auch die Hallen sind komplett ausgelastet.« Das Sportamt plane bereits, weiß die BA-Vorsitzende, »nur« die Geldfrage sei offen. Der Wille aber sei da. Im Stadtrat herrsche jedenfalls fraktionsübergreifend ein »großer Konsens«, möglichst schnell die Rechnungen zu sehen und dann zu entscheiden. Michaela Schmid

Artikel vom 14.02.2006
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...