Perfektes Wochenende für den EHC München

Die Favoritenkiller vom Dienst

Der EHC hat Grund zur Freude: Zurzeit schubst er mit Vorliebe die Favoriten vom Thron.

Der EHC hat Grund zur Freude: Zurzeit schubst er mit Vorliebe die Favoriten vom Thron.

Allen Unkenrufen der vergangenen Monate zum Trotz: Vom Abstieg in die Oberliga redet beim EHC München derzeit keiner mehr. Spätestens seit sich die Münchner den Ruf des Favoritenkillers der Eishockey-Bundesliga durch couragierte Leistungen erarbeitet haben, herrscht im ganzen Verein Optimismus. „Wir wissen, dass wir in die Abstiegsrunde müssen, aber ich mache mir keine Sorgen, dass wir da schlecht abschneiden könnten“, erklärte EHC-Manager Christian Winkler am vergangenen Freitag am Rande des Heimspiels gegen die Freiburger Wölfe.

Und mehr noch: „Wir haben jetzt schon mit Floppo Zeller verlängert. Und in Kürze wollen wir noch ein paar Vertragsabschlüsse tätigen. Für die Bundesliga“. Man habe zwar einen Plan B in der Tasche, aber „der soll da auch bleiben.“ Dieser Optimismus beim EHC München ist verständlich. Am Freitag besiegte das Team um Coach Gary Prior nach dem klaren Heimsieg gegen Dresden eine Woche zuvor auch die Freiburger Wölfe. Diese waren zwar nur Tabellenneunte, galten aber dennoch als Favoriten. Denn während München sich längst mit der Abstiegsrunde abgefunden hat, wollten die finanziell klammen Breisgauer ihre vielleicht letzte Chance nutzen, doch noch an den lukrativen Play-Offs teilnehmen zu können. Ob sie dafür tatsächlich die Klasse haben – das zu beweisen blieben sie am Freitag freilich schuldig. Von Anfang an entwickelte sich in der Münchner Eishalle ein Spiel Not gegen Elend. Schließlich mit dem besseren Ende für die Not. Beide Mannschaften standen in der Abwehr recht solide, ließen allerdings jeglichen Zug zum gegnerischen Tor vermissen. Der Spielaufbau wurde eher dem Kollegen Zufall überlassen, und wenn eine der beiden Mannschaften mal in die Nähe des gegnerischen Tors kam, wurden lieber Latte, Pfosten und Schoner des Torhüters auf ihre Festigkeit geprüft statt den Puck einfach mal einzunetzen. Dennoch: Der EHC war die etwas bessere Mannschaft an diesem eher langweiligen Eishockey-Abend und so war der 2:1-Sieg in der Verlängerung durchaus verdient. Für die Münchner Tore hatten Dan Carlson in der regulären Spielzeit und Mike Pandolfo in der Overtime gesorgt. Der eigentliche Grund für den Winklerschen Optimismus aber resultierte aus dem sonntäglichen Auswärtsspiel in Regensburg. Der EHC bewies hier einmal mehr, dass es zu seiner Lieblingsbeschäftigung geworden ist, Mannschaften indirekt auf den Thron zu hieven und dann direkt wieder von eben diesem zu stürzen. Regensburg hatte eine Woche zuvor die Tabellenführung erobern dürfen, weil Dresden gegen München verloren hatte. Nun mussten sie selbst eine Niederlage gegen die Münchner einstecken. Markus Eberl, Rich Bronilla und – natürlich - Mike Pandolfo schossen die Tore, und damit besiegte München Regensburg verdient mit 3:2. Zwar bleiben die Oberpfälzer Tabellenführer, doch ohne die tatkräftige Unterstützung des Schiedsrichtergespanns, der teils unsinnige Strafen gegen den EHC pfiff, wäre ihre Niederlage wohl höher ausgefallen – und der EHC hätte mal wieder einen Tabellenführer von seinen Gnaden eingesetzt. Grund zur Freude bereitet beim EHC München derzeit aber nicht nur die erste Mannschaft: Die erst vor eineinhalb Jahren gegründete zweite Mannschaft schaffte am Sonntag in seiner zweiten Saison den Aufstieg in die Landesliga. Die Hobbyspieler besiegten zu Hause den TSV Trostberg mit 11:1. Damit steht zwei Spieltage vor Schluss schon fest, dass es auch heuer wieder einen Aufsteiger gibt beim EHC. Benjamin Fischer, der Goalie der 1b-Manschaft wurde vergangene Woche übrigens auch für die erste Mannschaft lizenziert. Vielleicht erleben wir also bald ein EHC-Eigengewächs in der ersten Mannschaft. Filippo Cataldo

Artikel vom 07.02.2006
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