Das studentische »Webradio Microwelle« ist on air

Maxvorstadt · Stadt-Bewohner

Christiane Fisch und Hans Paulini stecken hinter »Radio Microwelle«.Foto: els

Christiane Fisch und Hans Paulini stecken hinter »Radio Microwelle«.Foto: els

In dieser Serie stellen wir in loser Reihenfolge ungewöhnliche Nachbarn vor: Maxvorstadt · Im vergangenen März entdeckte Hans Paulini, Student der Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule (FH) München, seine Leidenschaft fürs Radiohören im Internet: »Musik über das Internet zu hören, rund um die Uhr ein unglaubliches Angebot wahrnehmen zu können – das fasziniert mich«, sagt er.

»Hier findet jeder die Sendung zu seinem Spezialhobby.« Und weil es laut Paulini gar nicht genug solcher Internet-Sender geben kann, beschloss er kurzerhand, eine eigene Webradio-Station für die FH auf die Beine zu stellen – das »Webradio Microwelle«.

Zuerst sicherte sich der 27-Jährige die Hilfe von Fachschaft, Sprecherrat und der FH-Vorsitzenden für sein Projekt, außerdem suchte er via Zettel-Aushängen in der gesamten Uni nach radiointeressierten Mitstreitern. »Es meldeten sich unglaublich viele Kommilitonen, von denen zehn durchgehalten haben und immer noch im Team sind«, erzählt der heutige Programmchef stolz auf der Pressekonferenz in der vergangenen Woche. In weniger als einem Jahr war seine Idee in die Tat umgesetzt. Dass es so schnell geklappt hat, hat viele Gründe, von denen die Energie Paulinis nur einer ist: »Ein Webradio ist wesentlich günstiger als ein ‚normaler’ Radio-Sender«, erklärt die 29-jährige Christiane Fisch, BWL-Studentin und Pressesprecherin von »Radio Microwelle«. »Man muss keine Lizenz kaufen und auch keine Frequenz finden. Der Empfang ist immer bestens und man zahlt lediglich die Zweitnutzungs-Gebühren an die GEMA.«

Professionell fürs Radio sprechen konnte anfangs übrigens keiner der Studenten, die sich nun an die Mikros wagen. Auch Paulini nicht, der bislang nur als Mitarbeiter hinter den Kulissen von Pro 7 Medienerfahrung sammeln konnte. Daher gab das Ausbildungsradio M 94,5 Tipps für den Umgang mit der Stimme. Und die künftigen Moderatoren halfen sich selbst: »Wir haben einfach auf Band gesprochen und uns dann untereinander verbessert – stundenlang«, erklärt Paulini. »Das Schlimmste ist ja auch die Nervosität – und die vergeht am besten, wenn man einfach die Kopfhörer aufsetzt und auf das unbekannte Gerät einredet.« Die FH stellte dem Team von »Microwelle« praktischerweise einen eigenen Raum zur Verfügung, der sich in Studio und Versammlungszimmer teilen lässt.

Dort, im Erdgeschoss des FH-Gebäudes in der Schachenmeierstraße 35, gibt es nun alles, was ein Radiosender braucht: Mischpult, Computer, Mikrofone, Kaffee – und natürlich eine Mikrowelle. Von hier aus erreicht das Radio die ganze Welt – und vor allem die Kommilitonen im FH-Hauptgebäude in der Maxvorstadt.

Am 13. Januar ging »Microwelle« erstmals auf Sendung, seither läuft auf www.radio-microwelle.de vor allem Musik. »Moderation und Information wird es mehr geben, sobald bei uns Mitarbeitern die Prüfungszeit vorbei ist«, so Paulini.

Bis dahin werden die künftigen Moderatoren weiterhin das Sprechen üben, um gut vorbereitet zu sein, wenn die Live-Sendungen starten und das Radio in der Mittagszeit auch in den FH-Mensen übertragen wird, wo dann die Kommilitonen sitzen, hören und über die verschiedenen Sendungen tratschen. Elena Schott

Artikel vom 31.01.2006
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