VIF-Leiter referiert bei VdK Oberschleißheim

Oberschleißheim · Fussek prangert Zustände an

Oberschleißheim · Vor wenigen Tagen war Sozialpädagoge und Leiter der Vereinigung Integrationsförderung (VIF), Claus Fussek, auf Einladung der Vorsitzenden Brigitte Scholle zu Gast beim VdK in Oberschleißheim. Dabei berichtete Claus Fussek, der sich seit über 20 Jahren gegen Missstände in Pflegeheimen engagiert, dass viele verzweifelte Angehörige und überlastete Pfleger ihr Herz ausschütten, wenn die Zustände im Altenheim zu schlimm werden.

In seinem Büro stapeln sich inzwischen über tausende von Fotos, Briefe und Faxe. In Dutzenden von Ordnern bewahrt er Beschwerden und Protokolle über Missstände in deutschen Altenheimen auf. Es sei eine Verhöhnung der engagierten Pflegekräfte, die verzweifelt seit Jahren versuchten öffentlich zu machen, dass sie unter katastrophalen Arbeitsbedingungen ihre Arbeit machen müssen. Es sei eine Verhöhnung der verzweifelten Angehörigen, die zum Teil anonym versuchten, auf diese Situation aufmerksam zu machen. Die Angst vor Jobverlust oder Repressalien versiegelte den Mund von Personal und Angehörigen.

Aus der Sicht der meisten pflegebedürftigen Menschen sei die Situation in den vielen Pflegeheimen unerträglich. Der medizinische Dienst der Krankenkassen habe bei überwiegend angemeldeten Kontrollen festgestellt, dass die Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr in einem Großteil der Pflegeheime in Deutschland nicht mehr sicher gestellt werden.

Die Würde des Menschen ist unantastbar – dieses Grundrecht gelte natürlich auch für hilflose Menschen. Doch beobachtet der Sozialpädagoge Claus Fussek eigenen Angaben zufolge in Pflegeheimen oft das Gegenteil.

Artikel vom 25.01.2006
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