In dieser Serie stellen wir in loser Reihenfolge ungewöhnliche Nachbarn vor

Haidhausen · Stadt-Bewohner

Alexander Maaz steht mit Uschi Glas und anderen Größen vor der Kamera, ist aber bodenständig geblieben. Foto: Florian Römer

Alexander Maaz steht mit Uschi Glas und anderen Größen vor der Kamera, ist aber bodenständig geblieben. Foto: Florian Römer

Ist er schon bald ein ganz Großer? Haidhausener Schauspieler Alexander Maaz steht vor dem Durchbruch.

Haidhausen · Als ihm vor vielen Jahren in Los Angeles eine Wahrsagerin prophezeit hatte, mit 35 Jahren würde ihm der große Durchbruch gelingen, hatte er noch ungläubig mit dem Kopf geschüttelt. Kein Wunder, mit 23 Jahren hat man nichts als Flausen im Kopf – und zwölf Jahre sind eine lange Zeit. Jetzt aber scheint der 35-jährige Alexander Maaz mit einer Rolle in der TV-Serie »Zwei am großen See« gerade richtig durchzustarten – es sieht also so aus, als könnte die Prophezeiung gerade noch Recht behalten.

»Es ist schon fantastisch, neben so großen Schauspielern wie Ruth Drexel und Uschi Glas spielen zu können«, sagt der Wahl-Haidhausener bescheiden, der in der erfolgreichen Fernseh-Saga von Walter Bannert bereits zum vierten Mal den Aushilfskoch und Kunstfälscher gibt. »Eine tolle Erfahrung.« Zwei der Folgen wurden 2005 ausgestrahlt, weitere zwei sind bereits abgedreht, jetzt im Januar gehen sie auf Sendung – es werden vermutlich nicht die letzten bleiben.

Trotzdem traut sich Maaz noch nicht so recht, diese für ihn sehr positive Entwicklung einfach so hinzunehmen. »Ich kann das Gefühl, dass alles auf dem richtigen Weg ist, noch nicht ganz zulassen.« Dafür hat die vorangegangene Phase vielleicht auch zu lange gedauert: Die Zeit, in welcher der gebürtige Schwabe zwar immer an sich geglaubt hat, aber dennoch auf andere Weise sein Geld verdienen musste. Stets bescheiden, aber beharrlich hat er dabei trotz einiger Umwege sein großes Ziel nie aus den Augen verloren.

»Als Kind wollte ich Förster oder Polizist werden«, erzählt Maaz. Dann aber habe er seinen Vater erlebt, »seine gewaltige Stimme, sein komödiantisches Talent«. Und dann wollte er eben Schauspieler werden. Doch seinen Eltern zuliebe hat er zunächst eine bodenständige Ausbildung durchgezogen. »Und ich habe mich auch schlichtweg nicht getraut, beruflich auf volles Risiko zu gehen«, so der Vater zweier Söhne. Also lernte er Touristik, war in diesem Bereich zuletzt als Manager sehr erfolgreich. »Ich wusste, dass ich so eine Arbeitserlaubnis für die USA bekommen würde«, sagt Maaz, der sich in seinem »Brotberuf« nie wirklich daheim gefühlt hat. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten wollte er es seinerzeit als »TV-Actor« schaffen. Weit weg von daheim. »Weil dort mein schwäbischer Akzent nicht so hinderlich gewesen wäre wie hier.« Das hat zwar nicht geklappt, aber an einer Karriere in Hollywood sind schließlich schon viele gescheitert. Und er schaffte es letztendlich doch, sich perfekt in der Muttersprache auszudrücken. Nach vielen Jahren Sprecherziehung und Stunden beim Logopäden, wie Maaz ohne Umschweife zugibt. Sympathisch.

Überhaupt ist der junge Schauspieler erfreulich natürlich geblieben. Das ist seine Stärke – und das weiß er auch. »Im Fernsehen kann man nicht spielen, da kann man nur sein«, sagt er. Wünschen wir ihm, dass er in Zukunft sehr oft »sein« darf. Florian Römer

Artikel vom 24.01.2006
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