Und trotzdem kommt der EHC nicht richtig in Fahrt

Rosen und Treueschwüre

Zurzeit läuft es nicht glatt auf dem Eis. Foto: mh

Zurzeit läuft es nicht glatt auf dem Eis. Foto: mh

Besonders leicht haben es die Spieler des EHC München ihren Fans im bisherigen Saisonverlauf nicht gemacht, sie bedingungslos und euphorisch anzufeuern. Denn wahre Begeisterungsstürme konnte die Mannschaft angesichts der oft dargebotenen Leistung auf dem Eis nicht erwarten.

Aber: Trotz Krise lassen Fans und Verein ihre Ehe noch nicht sang- und klanglos scheiden. Und deshalb trafen sich Fans und Vereinsoffizielle am 15. Januar vor dem Spiel gegen den damaligen Tabellenführer Bietigheim zu einer Sitzung in der Sportkneipe „Penalty“. Für die Offiziellen war dies bereits die zweite wichtige Sitzung innerhalb einer Woche: Einige Tage zuvor hatten sie sich mit der Mannschaft und Coach Gary Prior getroffen. Dabei untermauerten alle Seiten eine Art Treueschwur. Wesentliche Punkte: Die Mannschaft vertraut ihrem Trainer, der Trainer vertraut seiner Mannschaft, die Vereinsoberen vertrauen Trainer und Manager, und Trainer und Manager wollen miteinander den Nichtabstieg schaffen. Den bisherigen Saisonverlauf wolle man vergessen und nun eine neue Saison starten. Mit mehr Kampfkraft und hoffentlich mehr Erfolg. Dies alles wurde nun den Fans mitgeteilt, und diese waren bereit, das zu glauben. Zumal zwar das folgende Spiel gegen Bietigheim verloren ging, aber jeder in der Halle mit der Leistung des EHC München mehr als zufrieden sein konnte: In einem wahren Herzschlagspiel verspielte der EHC erst zwei Sekunden vor Schluss mit äußerst viel Pech den sicher geglaubten Überraschungssieg (wir berichteten). Am vergangenen Sonntag dann wollte die Mannschaft beim Heimspiel gegen Schwenningen weiter am Projekt „Wir verzücken unsere Fans“ arbeiten. Die Voraussetzungen dafür waren gut: Am Freitag gab es endlich mal wieder einen ungefährdeten Sieg für die Münchner – die Lausitzer Füchse aus Weißwasser wurden mit 4:2 besiegt (Tore: Vogl, Kink, Carlson, Schuster). Außerdem fand am Sonntag nicht nur ein Eishockey-Spiel statt, sondern auch der Ladies Day des EHC München: Alle Frauen bekamen ermäßigte Eintrittskarten und wurden außerdem mit einer Rose begrüßt. Zu gewinnen gab es für die Damenwelt auch etwas an diesem Abend: Schorschie Kink und Andreas Attenberger stellten sich für ein Candlelight-Dinner zur Verfügung. Die gute Laune der Fans sollte sich in den ersten 15 Spielminuten noch ganz erheblich steigern: Rich Bronilla, Mike Pandolfo und Mike Burman hatten die Münchner mit 3:0 in Führung gebracht, und die Anhänger träumten lautstark von weiteren Toren. Chancen dafür gab es sogar genug – allein, sie fielen nicht. Zumindest nicht für München. Plötzlich machte nämlich Schwenningen alles richtig: Bis zum Ende des zweiten Drittels stand es 3:3, und nach sechzig Minuten war der Blick auf die Anzeigetafel für die Münchner Fans nur noch frustrierend: Der EHC München hatte das Spiel mit 3:7 verloren. Begeisterungsstürme gab es keine mehr. Filippo Cataldo

Artikel vom 23.01.2006
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