Die Johanneskirchner Straße wird von Pendlern aus den Landkreisen missbraucht

Der »Ho-chi-minh-Pfad«

Johanneskirchen · Untragbare Verkehrsverhältnisse in Johanneskirchen. Von den Anwohnern der Johanneskirchnerstraße im alten Ortskern von Johanneskirchen wird seit längerem der stetig wachsende Pkw und Lkw-Verkehr beklagt.

Besonders morgens und im Berufsverkehr zwischen 7 und 9 Uhr und abends zwischen 17 und 20 Uhr ist es ganz schlimm. Die schmale Dorfstraße ist dem Durchgangsverkehr längst nicht mehr gewachsen und trotzdem werden immer neue riesige Wohnblöcke auf die grüne Wiese in Stadtviertel gesetzt. Besonders auffällig ist, dass die Johanneskirchnerstraße morgens und abends von Pendlern aus dem Landkreis Ebersberg und Erding als Umgehungsstraße kommend aus der Salzstraße benutzt wird. Insider nennen diesen Schleichweg »Ho-chi-minh-Pfad«.

Wegen der Beschaffenheit der Johanneskirchner Straße und diversen Gefahrenquellen, wie dem Park & Ride Verkehr von und zum S-Bahnhof, der Gehörlosenschule der Regierung von Oberbayern in der Musenbergstraße und dem Lokal »Dicke Sophie mit Biergarten« hat die Landeshauptstadt München eine 30 km/h-Zone eingerichtet, die auch von den Verkehrsteilnehmern überwiegend missachtet wird. Ursache hierfür ist neben der abschüssigen Dorfstraße am Ortseingang West, die geradezu zum Rasen einlädt, die Art und Weise der Beschilderung. Diese ist als strategisch völlig falsch einzusehen. Das 30 km/h-Schild auf der linken Fahrbahnseite in Fahrtrichtung Osten ist von Zweigen eines Baumes bedeckt und kaum zu sehen.

Auf der rechten Seite befinden sich vor der Bahnunterführung Richtung Osten insgesamt vier Schilder, nämlich neben dem 30km/h-Schild noch drei weitere Schilder. Eines unterrichtet über die Höhe der Unterführung für Lkws, zwei weitere weisen die Johanneskirchnerstraße als absolute Vorfahrtstraße aus. Eines dieser Schilder befindet sich ca. 25 Meter vor der Unterführung, das andere ca. 50 Meter vor der Unterführung unmittelbar hinter dem Fußgängerüberweg. Diese beiden Vorfahrtsschilder an der schmalen Dorfstraße veranlassen die Autofahrer vor dem Ortskern richtig Gas zu geben. Ein solcher Schilderwald führt zu Irritation und Negation beim Autofahrer. Sinnvoll wäre es hier die Autofahrer, wie in anderen Gemeinden, mit einem Hinweis 30 km/h mit gelber Farbe direkt auf der Fahrbahn zum vorsichtigen Fahren anzuhalten.

Dringend ist hier eine Radarüberwachung durch die Verkehrsbehörde geboten entweder an der Kreuzung Johanneskirchner/Musenbergstraße oder direkt in Höhe des Lokals »Dicke Sophie«. Wegen der engen und zugeparkten Johanneskirchnerstraße ist es für die Bewohner der »Bera-Wohnanlage« gegenüber der »Dicken Sophie« sehr gefährlich aus der Garage auszufahren, weil man zwangsläufig die rechte Seite der Gegenfahrbahn benutzen muss. Ein Ausfahren ist also wegen mangelnder Sicht immer »Russisches Roulett«. Glücklicherweise sind bisher nur leichte Unfälle mit Sachschaden (Fahrräder) passiert, die intern geregelt wurden. Es grenzt an ein Wunder, dass es bis jetzt noch nicht zu einem schlimmen Vorfall gekommen ist. N. F.

Artikel vom 28.12.2000
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