Liebe Münchnerinnen, liebe Münchner!

Neujahrsgrüße des Oberbürgermeisters

Wieder werfen wir kurz nach dem Jahreswechsel einen Blick zurück. Das Wetter hat uns zwar nicht „den schönsten Sommer aller Zeiten“ beschert, aber die Bundesgartenschau 2005 konnte dennoch fast drei Millionen Gäste anziehen. Kulturelle Ereignisse und ökologische Einsichten standen monatelang im Vordergrund. Der für Münchens Wirtschaft so bedeutsame Tourismus konnte Rekorde verzeichnen.

Auch baulich hat sich viel getan in unserer Stadt: Mit der Schrannenhalle wurde die Altstadt belebt, mit der Villa Stuck ein Juwel des Jugendstils saniert. Für die Kultur in den Stadtvierteln wurden neue Räume geschaffen. Vor allem aber konnte das Stadion eröffnet werden, das an der Stadteinfahrt im Norden aufleuchtet und die Fans ebenso begeistert wie die internationalen Medien. Das Jüdische Zentrum am Jakobsplatz feierte heuer Richtfest und steht vor seiner Vollendung im nächsten Jahr. Auch der Weg zu einer würdigen Moschee der Münchnerinnen und Münchner islamischen Glaubens konnte geebnet werden. Sie ist wie die Synagoge ein Beleg religiöser Toleranz, ohne die es auf Dauer keinen Stadtfrieden geben kann.

Positive Entwicklung

Für die deutschen Städte brachte das zu Ende gehende Jahr überraschend positive Entwicklungen. Unsere Haupteinnahmequelle, die Gewerbesteuer, ist zum Glück nicht mehr gefährdet, für die Unterstützung der Langzeitarbeitslosen erhalten die Kommunen nun doch die zugesagten Zuschüsse. Das lässt uns aufatmen, auch wenn den Städten immer noch die Sozialkosten über den Kopf wachsen.

Solidarität statt soziale Kälte

Die Probleme, die dafür ursächlich sind, haben sich leider sogar zugespitzt. Viele Menschen können nicht verstehen, dass Großunternehmen gleichzeitig Rekordgewinne und geplanten Stellenabbau in dramatischer Höhe bekannt geben. Dieser sozialen Kälte, in der nur der Shareholder Value zählt, müssen wir das Ziel einer solidarischen Stadtgesellschaft entgegenhalten, die niemanden ausgrenzt und niemanden unter die Räder kommen lässt. Meine Stellvertreterin, die überall angesehene und beliebte Bürgermeisterin Dr. Gertraud Burkert, hat über zwölf Jahre für dieses Ziel gearbeitet. Für dieses Engagement danke ich ihr sehr herzlich, für den gesundheitlich bedingten Ruhestand wünsche ich ihr alles Gute.

Sie, liebe Münchnerinnen und Münchner, haben in diesem Jahr immer wieder bewiesen, wie wichtig Ihnen die Solidarität ist: Zu Beginn des Jahres mit einer noch nie dagewesenen Spendenbereitschaft zugunsten der Tsunami-Opfer und in den vergangenen Wochen abermals mit Spenden für alle Menschen, die auf solche Hilfe angewiesen sind.

2006 blickt die Welt auf München

In diesem Sinne: München darf kein Ellenbogenhausen werden, vielmehr muss die Stadt beweisen, dass sie wirklich eine Stadt „mit Herz“ sein will. Das gilt gerade im kommenden Jahr, wenn aus Anlass der Fußball-Weltmeisterschaft, des Papstbesuches und der Einweihung der neuen Hauptsynagoge tatsächlich die Welt auf diese Stadt blickt.

Ich wünsche Ihnen ein gesundes, erfolgreiches und vor allem friedliches neues Jahr 2006.

Ihr Christian Ude

Artikel vom 04.01.2006
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