Rund um die Gesundheit

Die Doris Schwaabe Kolumne:

Die Tiere bekommen einen Winterpelz - und womit schützen wir unsere Haut? Unsere Haut, die uns vor Wind und Wetter schützt, braucht im Winter ganz besonderen Schutz. Klirrende Kälte draußen und trockene Heizungsluft drinnen sind Stressfaktoren für jeden Hauttyp: Kein Wunder dass sie gereizt reagiert, gerötet und spröde ist, spannt und juckt. Wir fragten Apothekerin Doris Schwaabe nach ein paar Tipps für einen guten Hautschutz im Winter.

Frau Schwaabe, warum ist eigentlich unsere Haut im Winter mehr strapaziert?

Weil unsere Hautbarrierefunktion gestört ist. Unsere Haut verliert durch kalten Wind draußen und warme Heizungsluft drinnen verstärkt Feuchtigkeit. Dadurch können Hautinfektionen, Entzündungen oder Ekzeme entstehen, und auch Neurodermitis und Schuppenflechte häufiger ausbrechen. Außerdem wird unsere Hautdurchblutung reduziert, um die Körpertemperatur bei den kalten Temperaturen konstant zu halten. Das bedeutet, dass unsere Zellen, einschließlich unseres Abwehrsystems, langsamer arbeiten und die hauteigenen "Reparaturen" vermindert stattfinden. Auch die Sonne mit ihrer positiven Wirkung auf das Immunsystem lässt sich seltener blicken.

Wie können wir unsere Haut also optimal schützen?

Indem wir unsere Haut im Winter noch intensiver pflegen als im Sommer. Unsere Haut verliert nicht nur vermehrt Feuchtigkeit im Winter, ab 8 Grad Celsius stellt sie außerdem ihre Talgproduktion ein und ist dadurch in ihrer Schutzfunktion zusätzlich geschwächt. Wer bei Temperaturen unter Null nur eine leichte Feuchtigkeitscreme verwendet, riskiert, dass das Wasser auf der Haut gefriert und zu zusätzlichen Schädigungen führt. Besser schützen können wir uns daher durch fetthaltige Cremes und Bodylotions. Dadurch bleibt nicht nur vermehrt Feuchtigkeit in der Haut, sondern ihre natürlichen Abwehrfunktionen werden gestärkt. Geeignet sind besonders Wasser-in-Öl-Emulsionen. Die Feuchtigkeit wird so beim Eincremen an die Hornhaut der Haut abgegeben und die Haut mit einem Fettfilm überzogen, der sie vor dem Austrocknen schützt und sie geschmeidig und elastisch erhält. Eine besonders gute Feuchtigkeitsbindung erzielen Sie mit Lotionen, die zusätzlich Harnstoff enthalten, da Harnstoff Feuchtigkeit in der Haut binden kann.

Und wie sieht es mit einem schönen heißen Bad aus? Kann das unserer Haut auch helfen?

So angenehm ein heißes Vollbad im Winter auch sein mag, Vorsicht - es entzieht unserer Haut zusätzlich Fett. Am besten einfach ein bisschen weniger oft und vor allem nicht zu heiß duschen oder baden. Verwendet man dann noch rückfettende Dusch- bzw. Badezusätze, kann man ganz gut vorbeugen.

Wenn wir über die so gepflegte "Winterhaut" warme "Winterkleidung" anziehen und für unsere strapazierten Hände die warmen Handschuhe nicht vergessen, sind wir gut vor der Witterung geschützt. Frau Schwaabe, vielen Dank für das Gespräch.

Artikel vom 04.01.2006
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...