1860 in der Winterpause – der Verein stellt sich vor

Riesenboom um die Allianz-Arena

Ticketmanagerin Angelika Frisch (Mitte) und Team, Tanja Melka (links) und Sabrina Por. Foto: 1860

Ticketmanagerin Angelika Frisch (Mitte) und Team, Tanja Melka (links) und Sabrina Por. Foto: 1860

Keine Abteilung bei den Sechzigern steht derzeit so im Mittelpunkt, wie der Kartenvorverkauf. Seit die Löwen in der neuen Allianz-Arena spielen, erreicht der Ansturm auf Tickets neue Dimensionen. Personell wird in Zukunft aufgerüstet.

Die Euphorie bei den Münchner Löwen spürt man in diesen Tagen hauptsächlich im Kartenvorverkauf an der Grünwalder Straße. Zu den Stoßzeiten während des Trainings stehen die Fans Schlange, um an die begehrten Tickets für die Heimspiele in der Allianz Arena zu kommen. Viel zu tun also für Ticketmanagerin Angelika Frisch (47) und ihr Team, bestehend aus Tanja Melka (36) und Sabrina Por (20).

Zwischen 1000 und 2000 Karten werden tagtäglich verkauft, zusätzlich müssen schriftliche Bestellungen bearbeitet werden. Obwohl Angelika Frisch und Tanja Melka seit elf Jahren im Verein angestellt sind, können sie sich an einen vergleichbaren Ansturm nicht erinnern. »Früher, zu Bundesligazeiten, war es das Derby, das uns einmal im Jahr ein ausverkauftes Stadion beschert hat. In der neuen Allianz Arena ist die Nachfrage bei jedem Spiel immens«, so Angelika Frisch.

Höhepunkt war das Eröffnungsspiel Knapp sieben Millionen Tickets hat Angelika Frisch mit ihrer Kollegin Melka in den vergangenen elf Jahren verkauft, ein Ende ist nicht abzusehen. »Es macht einfach Spaß hier. Der Kartenvorverkauf ist wie eine große Familie«, so Melka. Erst recht, nachdem im April die Tochter von Angelika Frisch, Sabrina Por, als Verstärkung zum Team stieß. Zuvor hatte sie bereits als Aushilfe im Fanshop der Löwen gearbeitet, kennt also viele Fans. »Doch mit dem neuen Stadion werden es immer mehr, die sich für die Löwen interessieren. Das ist einfach gigantisch!«, lässt sich Angelika Frisch die Begeisterung anmerken.

Der bisherige Höhepunkt – wen wundert’s – war schließlich auch das Eröffnungsspiel der Allianz Arena gegen den 1. FC Nürnberg. Binnen weniger Tage waren die 66.000 Tickets restlos vergriffen. »Leider konnte nicht jeder Fan ins Stadion gehen, das war bei der immensen Nachfrage nicht möglich. Aber dafür gab es ja auch ein paar Tage später das Derby gegen den FC Bayern.«

Nur das Derby gegen die SpVgg Unterhaching im städtischen Stadion an der Grünwalder Straße zum Auftakt der vergangenen Saison war schneller ausverkauft als das Eröffnungsspiel. Allerdings mussten bei diesem Spiel auch nur 30 Prozent der Tickets von dem Spiel gegen den Club verkauft werden. »Das sind schon neue Dimensionen, in die wir gestoßen sind. Ich freue mich, das noch erleben zu dürfen. Es ist zwar anstrengend, aber macht unglaublich viel Spaß, vor allem mit meinen Kolleginnen zusammen.«

Gelacht wird nämlich viel in der Abteilung. Gerade dann, wenn der Stress am Größten ist. Tanja Melka erinnert sich: »Einmal klingelte das Telefon, und Frau Frisch nahm versehentlich die Kaffeetasse in die Hand und meldete sich mit ihrem Namen. Sehr verwundert stellte sie zunächst fest, dass niemand antwortete, ehe sie bemerkte, dass das Telefon weiter klingelte.« Alltag im Kartenvorverkauf. »Natürlich passieren bei uns auch viele Fehler. am meisten ärgern wir uns selbst darüber. Wenn beispielsweise versehentlich falsche Adressen eingegeben werden oder die falschen Tickets verschickt werden. Aber wir sind für konstruktive Kritik jederzeit zugänglich und werden uns hoffentlich weiterhin verbessern«, so Frisch.

Zur Verstärkung werden demnächst zwei Halbtagskräfte ihre Arbeit aufnehmen. »Anders können wir die Kartenwünsche gar nicht mehr bearbeiten«, so Frisch. Das ist auch nötig, denn im Falle eines Aufstieges in die Bundesliga dürfte die Nachfrage an Tickets weiter zunehmen. Und zur Not kann sich der Kartenvorverkauf auf die Familie Frisch verlassen, denn Sabrina Por erwartet im April ihr zweites Kind. Für Nachwuchs ist also gesorgt.

Artikel vom 27.12.2005
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