Juz macht aktiv gegen niedrige Frustrationstoleranz

Garching / Hochbrück · »Die flippen schnell aus«

Garching / Hochbrück · Eine insgesamt positive Bilanz zog Helga »Heli« Madlener vom Jugendbürgerhaus Hochbrück auf der jüngsten Kuratoriumssitzung am Donnerstag, 24. November. »Das Jugendhaus Hochbrück ist für die Jugendlichen ein beliebter Treffpunkt und kommt einfach gut an«, lautete ihr prägnantes Fazit.

30 bis 40 Jugendliche fänden täglich den Weg ins Jugendzentrum. Bei Parties, Konzerten oder anderen Veranstaltungen am Wochenende »sind 70 bis 80 Besucher keine Seltenheit«. Dabei habe das Team im vergangenen Jahr einen Generationenwechsel im Jugendhaus Hochbrück festgestellt: »Vor allem der Nachwuchs strömt zu uns.« Gleichzeitig sank der Anteil ausländischer Jugendlicher von rund 80 Prozent im Vorjahr auf heuer 65 Prozent.

Bei allen positiven Nachrichten, die Teamleiterin Madlener zu berichten hatte, mischten sich auch Bedenken in den Jahresbericht. »Wir erleben bei vielen Jugendlichen eine starke Ambivalenz«, fachsimpelt es im Kuratoriumsbericht. Zum einen sei demnach zu beobachten, dass sich viele Jugendliche aktiv am Geschehen beteiligen wollen, gleichzeitig kämen sie jedoch mit »ihrem sehr stressigen Lebensalltag und dem großen Leistungsdruck« nicht zurecht. Das Gefühl, den Ansprüchen in der Schule, aber auch vom Elternhaus und aus dem Freundeskreis, nicht gerecht zu werden führe deshalb häufig zu einer niedrigen Frustrationstoleranz: »Die flippen einfach schnell aus.«

Diesen Problemen möchte das Team vom Jugendzentrum im nächsten Jahr mit konkreten Aktionen und mit mehr Mitbestimmung seitens der Jugendlichen begegnen. Perspektivenlosigkeit sei Gift bei der Lehrstellensuche – indes stehen 2006 Bewerbungstrainings, Berufsorientierung und Kooperationen mit speziellen Facheinrichtungen auf dem Programm.

Gleichzeitig sollen die Entfaltungsmöglichkeiten im Jugendbürgerhaus weiter ausgebaut werden. Bewährtes, wie die regelmäßigen Hausversammlungen und DJ-Teams für Parties, sollen mit neuen Jugendleitern ergänzt werden.

Zusätzlich stehen noch einige Bastelarbeiten an: der Billard-Tisch wird von den Jugendlichen restauriert und bei verschiedenen Reparaturen am Haus können die Juz-Stammgäste, bis 20 Jahre, sogar selbst Hand anlegen.

Artikel vom 07.12.2005
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