München · 16 auf einen Streich

München · Eine 16-köpfige Gruppe von Versicherungsbetrügern konnte am Dienstag, 29. November, in den frühen Morgenstunden, von der Münchner Polizei festgenommen werden. Den überwiegend türkischen Staatsangehörigen im Alter von 24 bis 55 Jahren wird angelastet, mindestens 18 Verkehrsunfälle vorgetäuscht und die jeweiligen Versicherungen um 95.000 Euro geschädigt zu haben.

Anlass der Ermittlungen war ein angeblicher Verkehrsunfall am 18. März in der Orleansstraße in München zwischen einem 28-jährigen Tankwart und einem 28-jährigen berufslosen Jordanier. Die beiden hatten gegenüber der zuständigen Versicherung wahrheitswidrig behauptet, dass der 28-Jährige mit seinem Opel Vectra beim Fahrstreifenwechsel den BMW des Berufslosen beschädigt habe. Die Versicherung jedoch schöpfte Verdacht, da der BMW-Besitzer eine Besichtigung seines Wagens verhindern wollte.

Bei weiteren Recherchen stellte sich heraus, dass das Fahrzeug bereits erheblich vorbeschädigt und bei einem weiteren betrügerischen Verkehrsunfall eingesetzt worden war.

Darüber hinaus wurde in Erfahrung gebracht, dass sich die beiden Unfallgegner schon seit längerer Zeit kannten. Aus diesem Grund lehnte die Versicherung die Regulierung des Schadens ab. Die Fachdienststelle der Münchner Polizei für vorgetäuschte Verkehrsunfälle, wurde erst bei einem anderen Verfahren gegen den angeblichen Käufer des BMW auf diesen Verkehrsunfall aufmerksam und setzte die Ermittlungen fort.

Dabei kristallisierte sich die Täterschaft des 28-jährigen arbeitslosen Jordaniers in sieben weiteren dubiosen Schadensfällen heraus. Zwei Unfälle sollen ebenfalls beim Fahrstreifenwechsel passiert sein. In einem Fall soll ein BMW 520 i gegen die Trambahngleise, im anderen Fall ein BMW Z 3 gegen den Bordstein geraten sein, um einen höheren Schaden zu erzielen.

Artikel vom 07.12.2005
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen

München (weitere Artikel)
Münchner Wochenanzeiger (weitere Artikel)