43-jährigen Betrüger festgenommen

Altstadt · Falsche Kreditkarte

Altstadt · Als Statussymbol aus besseren Zeiten hatte ein inzwischen obdachlos gewordener 43-jähriger Berliner immer noch seine Kreditkarte. Auf Grund seiner desolaten Lage wurde ihm seitens der Kreditkartenfirma die Geschäftsverbindung bereits im Mai 2005 gekündigt. Die Kreditkarte gab er jedoch nie zurück, diente sie doch zum Bestreiten seines Lebensunterhalts.

Als der 43-Jährige vergangenen Freitag in einem Kaufhaus am Stachus Toilettenartikel einkaufte, schöpfte eine aufmerksame Angestellte Verdacht, da von den »Gesamtumständen her« irgendetwas nicht stimmte. Verständigte Polizeibeamte stellten schnell fest, dass die Karte zu Unrecht benutzt wurde. Der Berliner, der sich großspurig als »Dr. W.« ausgab, erklärte die Sperre seiner Kreditkarte allerdings ganz anders: Er sei in Spanien überfallen worden, wobei ihm seine Kreditkarte geraubt worden sei. Zu einem späteren Zeitpunkt sei die Karte jedoch wieder aufgefunden worden. Die Sperre will er selbst veranlasst haben und die Kreditkartenfirma habe lediglich vergessen, die Sperre nach dem Auffinden der Karte aufzuheben.

»Dr. W.«, der nach eigenen Angaben in Berlin wohne, war dort von Amts wegen bereits vor einem halben Jahr abgemeldet worden. Es konnte ermittelt werden, dass er die letzten Nächte in der Bahnhofs- und Flughafenmission übernachtete. Ebenfalls stellte sich heraus, dass der 43-Jährige seit Mai einen Schaden von über 26.000 Euro verursacht hatte. Er kaufte vornehmlich Gegenstände des täglichen Gebrauchs, wobei er darauf achtete, nur immer kleinere Umsätze zu machen, um nicht aufzufallen.

Der Ermittlungsrichter im Polizeipräsidium München erließ gegen den Berliner Haftbefehl.

Artikel vom 01.12.2005
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