Bürgerversammlung der Maxvorstadt kritisiert Verkehrssituation im Viertel

Münchner Zentrum · Trauerspiel ohne Ende

Fahrrad-Stellplätze sind im Unibereich Mangelware. Die Maxvorstädter Bürger fordern eine Ausweitung der Flächen. Foto: ras

Fahrrad-Stellplätze sind im Unibereich Mangelware. Die Maxvorstädter Bürger fordern eine Ausweitung der Flächen. Foto: ras

Münchner Zentrum · Der Spielplatz im Alten Botanischen Garten, die Verkehrssituation und die Parknot in der Maxvorstadt: Diese Dauerbrenner-Themen der Bezirksausschuss-Sitzungen beherrschten auch die Diskussion auf der Maxvorstädter Bürgerversammlung am vergangenen Donnerstag.

Einhelligen Applaus gab es für den Ausschuss-Vorsitzenden Klaus Bäumler (CSU), als er von einem »verkehrstechnischen Trauerspiel« in Münchens Vorzeige-Viertel mit seinen Museen und der Universität sprach.

Ansonsten machte sich in den voll besetzten Sitzreihen in der Turnhalle des Fremdspracheninstituts allerdings überwiegend Ärger breit – weil die Stadt nichts gegen die verheerende Verkehrssituation im Bezirk zu unternehmen scheint.

Der Appell, den Bäumler mit aller Deutlichkeit ins Mikrofon artikulierte, war zwar in den Raum gerichtet, galt aber der neben ihm sitzenden Stadträtin Constanze Lindner-Schädlich (SPD): »Wir hoffen, dass die Maxvorstadt in Sachen Parkraummanagement innerhalb des Mittleren Rings Priorität bekommt!«

Wie auch zahlreiche Anwohner, die verlangten, den Verkehr zu reduzieren, forderte Bäumler von der Stadt ein Bündel an Maßnahmen: die Wiedereinrichtung des Museumsbusses 53, die Ausweisung von Parklizenzen und mehr Fahrrad-Stellplätze in den neuralgischen Zonen im Museumsviertel. Nur so sei der Andrang von 1,7 Millionen Besuchern in den Griff zu bekommen, die jährlich in die Pinakotheken, die Glyptothek und das Lenbachhaus strömen.

Lindner-Schädlich versprach zwar, sich für die Belange der Bürger einzusetzen, machte aber keinen Hehl daraus, dass die meisten Forderungen in absehbarer Zeit nicht realisiert werden könnten: zu katastrophal sei die Haushaltslage der Stadt. Auch seien dem Stadtrat durch laufende Projekte wie dem Bau des Tunnels an der Richard-Strauss-Straße die Hände gebunden. Diese seien per Bürgerentscheid herbeigeführt worden und hätten Priorität.

Mehr Hoffnung hingegen gebe es für den Erhalt des Spielplatzes im Alten Botanischen Garten. Auch hier waren sich die Bürger einig: Der Spielplatz soll nicht den Bauplänen der Lenbachgärten zum Opfer fallen, er soll vielmehr in seiner bisherigen Form erhalten bleiben. Diese habe sich bestens bewährt. Kein zweiter Eingang also solle in den Park führen – dadurch werde die Sicherheit der Kinder gefährdet. Auch dürfe kein neuer Durchgang durch das Areal führen, der Zutritt soll Kindern und Jugendlichen bis 16 Jahren mit ihren Eltern vorbehalten bleiben.

Das Gelände jedenfalls dürfe unter keinen Umständen der »Drogenszene« geöffnet werden, merkten die Bürger weiter an – mit den bestehenden Plänen aber sei man auf dem besten Wege dahin. Bäumler betonte, dass man die Gestaltung des Spielplatzes nicht isoliert betrachten dürfe: Sie sei im Gesamtzusammenhang des Parkpflegewerks zu sehen, dessen Pläne gerade erarbeitet werden, man müsse Kompromisse schließen. Rafael Sala

Artikel vom 01.12.2005
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