Wie sich der Naturkindergarten Bogenhausen auf Weihnachten vorbereitet

Englschalking · Am liebsten stets draußen

Naturkindergarten Bogenhausen: Schneemännchen verzieren mit allem, was die Natur derzeit so hergibt. Foto: ks

Naturkindergarten Bogenhausen: Schneemännchen verzieren mit allem, was die Natur derzeit so hergibt. Foto: ks

Englschalking · Der Herrgott hat es mit den Münchnern dieses Jahr gut gemeint – pünktlich zum ersten Advent ließ er die ersten Flocken fallen und sorgte damit für eine stimmungsvolle Weihnachtskulisse. Über die weiße Pracht freuen sich vor allem auch die Kinder des Naturkindergartens Bogenhausen. Denn anders als in üblichen Kindergärten sind die Zwergerl stets im Freien unterwegs: vom Gelände des Ökologischen Bildungszentrums über die Eggenfeldener Straße im Süden bis zum Denninger Anger westlich der Weltenburger Straße und östlich der Friedrich-Eckart-Straße.

Einzig ihr Bauwagen an der Neckarstraße bietet Schutz bei schlechtem Wetter. Aber auch wenn’s stürmt und schneit: die Kinder spielen trotzdem immer lieber draußen. Weiß Erzieherin Gisela Fürstweger, die von den kleinen Krokodilen, wie sich die Gruppe der kleineren Kinder nennt, ganz schön auf Trab gehalten wird. Neben Schneemannbauen und Schlittenfahren steht derzeit zum Beispiel »Schneemalen« auf dem Programm: »Dabei können die Kinder mit Naturfarben auf dem Eis malen, durch die Kristalle verteilt sich die Farbe und leuchtet«, erklärt Fürstweger, die auch für die Verpflegung der Kinder sorgt. Dabei versucht sie vor allem auf gesunde Ernährung zu achten und auch das selbstangelegte Gemüsebeet bietet im Sommer reichlich Auswahl.

Die Arbeit hinter den Kulissen erledigen die Eltern, so auch Beate Bellaire, die sich um die Anmeldungen kümmert. 15 Kinder werden maximal aufgenommen und vor allem nächstes Jahr kommen viele Kinder in die Schule: »Im September 2006 haben wir einen großen Wechsel«, schildert sie. Auch im Bauwagen kommt es in den nächsten Tagen zum Wechsel, denn Fürstweger will diesen mit den Kindern weihnachtlich schmücken. Natürlich aus Naturmaterialen wie Ästen und Zweigen. Schließlich kommt am 6. Dezember der Nikolaus. Außerdem proben die Kinder derzeit ein Krippenspiel, das am 22. Dezember vor den Eltern gezeigt wird. »Jedes Kind bastelt auch etwas für seine Eltern, aber was, wird natürlich nicht verraten«, lacht Fürstweger. Bellaire ist derweil damit beschäftigt ihre Tochter Paula bei Laune zu halten. Die Viereinhalbjährige ist mit dem gebauten Schneemann nicht wirklich zufrieden und auch die Handschuhe scheinen ihr gerade jetzt nicht passen zu wollen.

Doch im Naturkindergarten wird keiner zu etwas gezwungen, alle Aktionen sind lediglich ein Angebot und keine Pflicht, erklärt Bellaire.

Der Vorteil des Naturkindergarten liegt für sie vor allem in der Interaktion der Kinder untereinander, Langeweile kommt so nicht auf: »Wenn einer eine Schnecke findet, zeigt er sie gleich den anderen. Dadurch, dass die Kinder kein Spielzeug haben, sitzt auch keiner allein in der Ecke«, schildert Bellaire.

Doch im Naturkindergarten gilt nicht nur Schmusekurs, denn die Kinder erhalten hier auch Vorschulunterricht. Des Weiteren bekommen die Kinder von einer Lehrerin Englischunterricht und arbeiten mit einer Theaterpädagogin. So werden sie spielerisch zweisprachig erzogen. Wer sich für einen Platz im Naturkindergarten interessiert, kann sich unter Tel. 51 61 68 60 mit Beate Bellaire in Verbindung setzen.  ks

Artikel vom 29.11.2005
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