Rettungshubschrauber »Christoph 1« bekommt gleichnamigen Förderverein

Unterschleißheim · Geldspritze für die Retter

Hilfe für den Rettungshubschrauber: Bürgermeister Zeitler (ganz links) - mit drei Vereinskollegen und vier Spenderinnen: Cornelia Müller, Nicole Weidner, Tanja Struck und Diana-Maria Young. 	Foto: maho

Hilfe für den Rettungshubschrauber: Bürgermeister Zeitler (ganz links) - mit drei Vereinskollegen und vier Spenderinnen: Cornelia Müller, Nicole Weidner, Tanja Struck und Diana-Maria Young. Foto: maho

Unterschleißheim · Sein Name ist Christoph 1, er ist 35 Jahre alt und von Beruf Lebensretter: Die Rede ist vom dienstältesten zivilen Rettungshubschrauber Deutschlands, der seine Runden über München und Umgebung dreht. Das Fluggerät rettet pro Jahr durchschnittlich 1.700 Menschen, ist allerdings auch selbst auf Hilfe angewiesen – und zwar in Form von Finanzspritzen.

Aus diesem Grund gibt es seit etwa einem Jahr den »Förderverein Christoph 1«, der verhindern will, dass der Helikopter zum Museumsstück wird. Am vergangenen Donnerstag nahm der Verein im Unterschleißheimer Rathaus die erste Finanzspritze in Empfang: Die kürzlich eröffnete Arztpraxis von Diana-Maria Young und der »Beauty & Wellness Treff Unterschleißheim« spendierten einen Scheck über 250 Euro.

Bürgermeister Rolf Zeitler (CSU) empfing bewusst auch einen solchen »Kleinspender«: »Wir wollen deutlich machen, dass auch kleine Spenden dem Vereinszweck helfen.« Zeitler ist selbst stellvertretender Vorsitzender von »Christoph 1«. Chef des Vereins ist Johann Wilhelm Weidringer, der Vorsitzende der Bayrischen Ärztekammer. Daneben engagieren sich diverse Mediziner, aber auch Politiker – etwa Georg Fahrenschon (CSU), Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises München-Land, oder Peter Paul Gantzer, der für die SPD im Landtag sitzt. Das Hauptanliegen des Vereins ist eine Modernisierung des maroden Hangars am Klinikum Harlaching, der in vieler Hinsicht nicht mehr den heutigen Ansprüchen genügt. Dass dieser saniert oder neu gebaut werden muss, ist seit Jahren offenbar. Aufgrund der allgemeinen Sparzwänge und der verworrenen Zuständigkeiten innerhalb des Gesundheitssystems blieb das millionenschwere Vorhaben jedoch bislang auf der Strecke.

Doch die Hangar-Sanierung ist nicht das einzige Ziel des Vereins: Ihm geht es auch um eine stetige Verbesserung der technischen und medizinischen Ausrüstung des Helikopters. Beispielsweise soll ein mobiles Ultraschallgerät angeschafft werden, damit eine möglicherweise lebensrettende Schnelldiagnose an Ort und Stelle – und nicht erst im Krankenhaus durchgeführt werden kann. »Weil die Technik immer weiter voranschreitet, wird der Verein auch nie aufgelöst werden«, erklärt Zeitler. »Christoph 1« will außerdem Ausbildungsprogramme für das medizinische Personal des Hubschraubers entwickeln und abhalten. Um all dies zu finanzieren, setzt der Förderverein vor allem auf Spenden (Kreissparkasse München-Starnberg, Kontonummer 999 44 01, Bankleitzahl 702 501 50), aber auch auf die Anwerbung weiterer Mitglieder. Der Jahresmindestbeitrag beträgt 50 Euro. »Das kriegt man zusammen, wenn man auf ein paar Schachteln Zigaretten verzichtet«, rechnet Zeitler vor. Der Rathauschef hofft auf das Engagement seiner Mitbürger, »jeder kann schließlich einmal auf Christoph 1 angewiesen sein.« Martin Hoffmann

Artikel vom 29.11.2005
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