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Hartmannshofen darf so bleiben wie es ist: Eine locker bebaute Stadtidylle
Hartmannshofen · Gartenstadt bleibt grün
Im Winter weiß, im Sommer grün – die Gartenstadt in Hartmannshofen bleibt als solche auch in Zukunft erhalten. Foto: els
Hartmannshofen · Der Gartenstadtcharakter von Hartmannshofen ist bis heute erhalten geblieben, und das soll auch so bleiben. War bis vor zwei Jahren die Gartenstadtsatzung maßgeblich für den Erhalt verantwortlich, so hat nun das Planungsreferat einen zweiten Bebauungsplan vorgelegt, der den Siedlungscharakter sowie die großen Gärten und den Baumbestand schützen soll.
Dies war der einzige Weg, den Stadtteil vor Überbauung zu retten, da vor zwei Jahren die Gartenstadtsatzung in München außer Kraft gesetzt wurde.
Die Geschichte des Moosacher Viertels Hartmannshofen beginnt im Wesentlichen erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Damals bauten und bezogen Kriegsinvaliden und ihre Familien kleine Siedlungshäuser auf großen Grundstücken. Teils wurden die riesigen Gärten der Bewohner zur Selbstversorgung genutzt, Hühner oder Hasen liefen umher und es wurde fleißig Obst und Gemüse angebaut. So entwickelte sich das Stadtviertel zu einem grünen Idyll in der Großstadt – geschützt von der Gartenstadtsatzung.
Als deren Ende näher rückte, wurde ein spezieller Plan für Hartmannshofen aufgelegt, dessen »Schutzklauseln« Kritikern jedoch nicht weit genug gingen. Das überarbeitete Konzept liegt nun zur Ansicht bis 1. Dezember im Planungsreferat aus. Grundzüge der Richtlinie: Die großen Abstände zwischen den Grundstücken sollen erhalten bleiben, auf denen höchstens Zweifamilienhäuser Platz finden dürfen. Dass das jetzige Konzept durchgesetzt wird, ist wahrscheinlich: Sogar der Bund Naturschutz lobt, dass »dadurch der Baumbestand größtenteils erhalten bleibt und die historisch gewachsene Siedlungsstruktur in Hartmannshofen mit ihrem Gartenstadtcharakter ge-wahrt wird.«
Auch Johanna Salzhuber (SPD), Vorsitzende des Bezirksausschusses Moosach, freut sich, dass durch den Bebauungsplan die Lebensqualität im Viertel durch großzügige Gärten erhalten bleibt. »Wir sind auch froh, dass keine größeren Gebäude als Zweifamilienhäuser gebaut werden dürfen und dass der Bezirksteil weiterhin vor allem Familien anziehen wird«, sagt Salzhuber. »Allerdings wird sich der Charakter der Siedlung dennoch ändern: Die Grundstücke werden immer teurer und natürlich sind viele neue Häuser wesentlich moderner gebaut als die alten Siedlungshäuser.«
Rudolf Nützel, Geschäftsführer des Bund Naturschutz in München, hat trotz aller Zufriedenheit noch kleinere Verbesserungsvorschläge anzubringen: »Es wäre schön, wenn der Eichenwald bleibt und nicht mit fremdländischem Gehölz vermischt werden würde«, meint er. Auch sähe er es im Regelungsüberschwang gern, wenn die Garagengröße detailliert auf 36 Quadratmeter festgeschrieben würde. Diesen Detailentscheidungen steht jedoch der Erhalt der Gartenstadt an. Dafür sind jetzt die notwendigen Schritte getan worden. Elena Schott
Artikel vom 24.11.2005Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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