Der Christliche Entwicklungsdienst setzt sich für benachteiligte Menschen ein

Schwabing · Kampf gegen die Armut

Ihre Projekte führen Dr. Susanne Pechel in alle Welt. Jetzt engagiert sie sich verstärkt in Bulgarien. 	Foto: Privat

Ihre Projekte führen Dr. Susanne Pechel in alle Welt. Jetzt engagiert sie sich verstärkt in Bulgarien. Foto: Privat

Schwabing · Was richtige Armut bedeutet kann sich hier und heute kaum einer wirklich vorstellen. Tropenmedizinerin Susanne Pechel hingegen schon. Die Schwabingerin gründete 1992 den Christlichen Entwicklungsdienst (CED) und ist seitdem in der ganzen Welt unterwegs, um benachteiligten Menschen zu helfen.

Das Spendenhilfswerk, das sich mittlerweile zu einer Stiftung weiterentwickelt hat, hat auch die Schwabinger Pfarrgemeinde St. Joseph überzeugt, die dem CED seitdem ein Büro und Ausstellungsräume für Basare zur Verfügung stellt. »Wir arbeiten alle ehrenamtlich, das spart natürlich viel Geld. Auch, dass wir keine Bürokosten zahlen müssen, erleichtert unsere Arbeit enorm«, erklärt die engagierte Ärztin. Ihr neuestes Projekt ist die Unterstützung einer Armenküche in Bulgarien. Deshalb soll nach der Stiftungsfeier am kommenden Samstag, 19. November, bei St. Joseph auch ein großer Basar stattfinden.

Der Erlös aus den Verkäufen geht dann nach Belozem, einem kleinen Dorf in Bulgarien. Dort seien vor allem Kinder, aber auch viele alte Menschen vom Hunger betroffen. »Uns ist wichtig, dass die Kinder wenigstens einmal am Tag nach der Schule eine vernünftige Mahlzeit bekommen«, sagt Pechel. Denn fehlt Nahrung, kann es schnell zu Mangelerscheinungen kommen, die zu Wachstumsproblemen führen können. Dass die Mahlzeiten nach der Schule ausgegeben werden, hat einen ganz praktischen Grund: So sollen die Kinder angespornt werden, überhaupt in die Schule zu gehen.

Für die älteren Menschen geht es neben einer Mahlzeit auch um notwendige Medikamente. »Diese sind teuer, wenn wir ihnen ein Essen umsonst geben, können sich Menschen mit einer sehr geringen Rente von ihrem Geld Arzneimittel statt Essen kaufen«, erklärt Pechel. Bereits mit einer Spende von lediglich 1,20 Euro kann dort einmal ein warmes Essen herausgegeben werden.

Wer sich für den CED interessiert, ist am kommenden Samstag um 20 Uhr in der Josephskirche zu einem Benefizkonzert eingeladen. Dabei singt der Pfarrer Pater Krzysztof der Bulgarischen Armenküche selbstgeschriebene Lieder.

Am Sonntag, 20. November, findet dann um 10 Uhr ein Festgottesdienst mit anschließendem Basar statt. Der CED hilft eben nicht nur dort, wo Hilfe zur Selbsthilfe benötigt wird: »Wir können doch die, die sich nicht mehr helfen können, einfach so im Stich lassen«, sagt Pechel sichtlich berührt. Viele sagen das – aber sie handelt auch danach. Kathrin Schubert

Artikel vom 17.11.2005
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...