Die neue Münchner Freiheit

Schwabing · Neuanfang 1945

Schwabing · Die Schwabingerin Wendula Ott erzählt am Samstag, 12. November im »Münchner Erzählcafé« aus ihrem Leben. Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr in der Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, und wird vom Schwabinger Nachbarschaftsprojekt gemeinsam mit dem Münchner Bildungswerk organisiert.

1945 floh Wendula Ott als 10-Jährige mit ihrer Mutter aus der Heimatstadt Görlitz wochenlang über Tschechien nach München-Freimann. Wohnungsnot, Hunger, Krätze wurden erträglich durch freundliche Nachbarn, neue Kinder, durch Musik und Bücher und die Schulabonnements für Theater und Konzerte. Ihr Vater lebte weiterhin in Görlitz, also hinter dem »Eisernen Vorhang«. Sie sah ihn erst 1950 wieder, denn 1949, unterwegs zur Konfirmation, war er im Interzonenzug wegen ihres Poesiealbums von »Vopos« (Volkspolizei) verhaftet worden. Ihre Besuche in Görlitz bis 1956 machten ihr die Freiheit in der BRD bewusst und umso kostbarer.

Als Mitwirkende im Schwabinger Marionettenstudio »Das Kleine Spiel« lernte sie ihre beiden Ehemänner kennen. Wendula Ott arbeitete in belletristischen Verlagen, von 1967 bis 2000 in überregional tätigen Theaterunternehmen. Theater und Kabarett scheinen ihr ein wichtiges Medium, um Lebenssituationen zu analysieren und zu verdeutlichen.

Artikel vom 10.11.2005
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