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Die WohnWerkstatt der Seidlvilla liegt mit neuen Wohnformen voll im Trend
Schwabing · Nicht allein im Eigenheim
»Gemeinsam sind wir stark« – die Bewohner des Wagnis-Projektes trafen sich früh zur gemeinsamen Planung ihrer Wohneinheiten im Neubaugebiet am Ackermannbogen. Foto: Urbanes Wohnen
Schwabing · In Zeiten zunehmender Vereinsamung wird der Zusammenhalt zwischen Nachbarn immer wichtiger. Da hilft es, wenn sich zukünftige Nachbarn bereits in der Planungsphase ihrer Wohnungen kennenlernen und diese aktiv mitgestalten können. Aus diesem Grund hat sich bereits vor 30 Jahren der Verein Urbanes Wohnen e. V. gegründet, erklärt Elise Bloss von der WohnWerkstatt in der Seidlvilla, Nicolaiplatz 1b.
Denn die Nachfrage nach neuen Wohnformen wächst und umso wichtiger werden netzwerkorientierte Projekte.
Durch Gemeinschaftseinrichtungen entstehe so kostengünstig nachbarschaftlicher Austausch für junge Familien oder Alleinerziehende: »Diese brauchen vielleicht mal einen Babysitter«, mutmaßt Bloss. So können auch Senioren, die Hilfe beim Einkauf benötigen oder aber auch Behinderte in das Prinzip miteingegliedert werden. Berufstätigen Müttern könne ein Teil ihrer Arbeit abgenommen werden.
Diese Art der Mitbestimmung und Eigenverantwortung könne sogar bis zur eigenen Regio-Währung ausgeweitet werden, dann steuere jeder Bewohner genau die Leistung bei, die er beherrscht.
Da jedes Nachbarschafts-Wohnprojekt individuell geplant werden muss, bietet die WohnWerkstatt jeden Donnerstag, von 18 bis 20 Uhr, offene Beratungstermine an. Dabei bekommen Gruppen die ein Wohnprojekt gründen wollen Starthilfe. »Wir können den Gruppen sagen, welche Schritte zunächst zu tun sind«, erklärt Bloss. Für alle Interessenten, die bisher keine Gruppe gefunden hätten, so erklärt sie weiter, könne bei den Beratungen einer gefunden werden.
Dabei steht den Ratsuchenden ein Team aus Architekten und Sozialwissenschaftlern mit Rat und Tat zur Seite. Zudem kann im Internet unter www.netzwerk-wohnprojekte.de eine Auflistung aller Projekte eingesehen werden.
Alle zweieinhalb Jahre finden des Weiteren sogenannte Wohnprojekttage mit einer Ausstellung statt, in der realisierte Projekte vorgestellt werden. Als derzeitiges Paradebeispiel dient das Wagnis-Projekt am Ackermannbogen. Hier seien, so Bloss, bereits 92 Wohneinheiten realisiert worden: »Die Bewohner haben ihre eigenen Wohnungen, aber auch die mittlerweile rege genutzten Gemeinschaftsräume schon sehr früh mitgestalten können.« Kathrin Schubert
Artikel vom 10.11.2005Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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