Architektur jüdischer Einrichtungen der Gegenwart

Münchner Zentrum · Ausstellung im Stadtmuseum

Besuchermagnet: Jüdisches Museum von Daniel Libeskind in Berlin, 1989 – 1999. 	Foto: Stefan Müller

Besuchermagnet: Jüdisches Museum von Daniel Libeskind in Berlin, 1989 – 1999. Foto: Stefan Müller

Münchner Zentrum · Vom 4. November bis einschließlich 5. Februar 2006 präsentiert das Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, die erste internationale Übersicht über die Architektur jüdischer Einrichtungen seit dem Ende des 20. Jahrhunderts bis heute.

In vierzehn Pavillons werden sechzehn zeitgenössische Synagogen, jüdische Museen und Schulen, allesamt entworfen von tonangebenden Architekten, ausführlich dokumentiert.

Die Entwürfe sind Aufsehen erregend und bringen mit ihren innovativen Formen eine stärker werdende jüdische Identität zum Ausdruck.

Die Selbstverständlichkeit, mit der Auftraggeber und Architekten in den vergangenen Jahren mit spannenden und innovativen Bauprojekten an die Öffentlichkeit traten, zeugt von einem neuen jüdischen Selbstbewusstsein. Nicht nur die Architektur als solche ist auffallend, vielfach erhalten die Projekte durch einen prominenten Standort eine noch stärkere Ausstrahlung. Diese Entwicklung zeigte sich als erstes in Neubauten für jüdische Museen; Daniel Libeskind bringt in Berlin, sowohl innen wie außen, die jüdische Geschichte Deutschlands und die Vernichtung jüdischen Lebens während des Nationalsozialismus zum Ausdruck. Aber nicht nur die Entwürfe für Museen, auch die für Synagogen und Schulen fallen auf.

Das neue Gemeindezentrum mit Synagoge und Museum in München wird mitten in der Stadt, an einem prominenten Platz, dem St.-Jakobs-Platz, gebaut. Diesen Freitag ist Richtfest. Diese Welle der Erneuerung konnte erst zwei Generationen nach dem Zweiten Weltkrieg entstehen. Jüdische Gemeinden sind gewachsen und wieder vital geworden. Die vielen russischen Auswanderer, die nach dem Fall der Mauer in den Westen kamen, verliehen dieser Entwicklung einen zusätzlichen Impuls. Während jüdische Einrichtungen davor eher bescheiden und unauffällig waren, schuf das neu erblühende jüdische Leben die Basis für eine Reihe tonangebender architektonischer Projekte.

Yibaneh! (Hebräisch für »es wird gebaut«), so der Titel der Ausstellung, ist eine Initiative des Jüdischen Historischen Museums Amsterdam. München ist die fünfte Station nach Amsterdam, Osnabrück, Berlin, Wien und Warschau.

Öffentliche Führungen sind am Mittwoch, 9. November, 16 Uhr, und Mittwoch, 14. Dezember, 16 Uhr, mit Dr. Wolfgang Till, Direktor des Münchner Stadtmuseums; Treffpunkt: Foyer. Öffnungszeiten des Museums: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr.

Artikel vom 27.10.2005
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