Griechisch-orthodoxe Allerheiligenkirche feierte ihr zehnjähriges Bestehen

Schwabing · Feste feiern auf griechisch

Der bayerische Landtagspräsident Alois Glück gehörte zu den Gratulanten, die aus einem großen Umkreis nach Schwabing kamen. Foto: ls

Der bayerische Landtagspräsident Alois Glück gehörte zu den Gratulanten, die aus einem großen Umkreis nach Schwabing kamen. Foto: ls

Schwabing · Man soll die Feste feiern wie sie fallen und gerade die griechisch-orthodoxe Allerheiligen-Gemeinde in München weiß, wie man ein Jubiläum gebührend feiert. Mit einem glanzvollen Gottesdienst zelebrierte die Kirche am vergangenen Sonntag ihr zehnjähriges Bestehen in ihrer Kirche in der Ungererstraße.

Zu diesem feierlichen Anlass fanden neben dem bayerischen Landtagspräsidenten Alois Glück und dem Münchner Oberbürgermeister Christian Ude auch die griechische Generalkonsulin Anna Korka und das Oberhaupt der griechischen Kirche in Deutschland, Eminenz Metropolit Augoustinos, den Weg nach Schwabing.

Gerade der Oberbürgermeister fühlt sich der griechisch-orthodoxen Kirche, aber auch mit der griechischen Lebensweise verbunden: »Ich bekomme schon Ärger mit meiner Bischöfin, weil ich öfter auf griechischen Kirchenfesten anzutreffen bin als in ihrer Kirche. Aber ich sag’ es frei heraus: Die griechischen Feste sind einfach besser«, schmunzelt er und erntet dafür Applaus. Durch den Beifall angespornt erinnerte er den Metropolit gleich noch an eine vereinbarte gemeinsame Radtour im Isartal.

Doch die Reden der politischen Gäste waren fast nebensächlich, denn die griechische Gemeinde feierte mit einem andächtigen fast zweistündigen Gottesdienst ihren Glauben. Über zu wenig Gottesdienstbesucher kann man sich, auch nach zehn Jahren in der Allerheiligengemeinde nicht beklagen. »Unsere Kirche ist jeden Sonntag voll. Eine Gemeinde im vollen Leben also«, erzählt Pater Apostolos Malamoussis stolz.

Er sieht die griechische Gemeinde vor allem als einen Ort der Begegnung der Menschen und Völker und lädt deshalb auch immer wieder zu Führungen, auch für deutsche Gruppen und Vereine, durch die noch nicht ganz ausgemalte Kirche ein. »Die Wandmalereien sind typisch für den griechisch-orthodoxen Glauben. Leider konnten wir bisher den Innenraum noch nicht vollständig mit Ikonen ausmalen, aber das ist eines unserer Ziele«, schildert er. Dabei bedankte er sich auch beim Freistaat Bayern, der bereits zwei Zuschüsse für die Malereien bewilligt hat. Ein weiteres und für ihn sehr wichtiges Ziel sei die Integration der griechischen Kinder in die deutsche Gesellschaft.

Dies sei vor allem im Hinblick auf eine Vereinigung der Völker Europas wichtig. Wie religions- und glaubensübergreifend Malamoussis’ Arbeit ist, sahen die Besucher auch am vergangenen Sonntag, denn auch Oberkirchenrat Michael Martin und Domkapitular Prälat Prof. Dr. Lothar Waldmüller beglückwünschten Malamoussis’ Gemeinde zu ihrer schönen Kirche: »Bei diesen Malereien kann man als Evangelischer fast neidisch werden«, scherzte Martin. Nach dem Gottesdienst wurde bei griechischem Essen und Folkloretänzen, trotz schlechten Wetters, ausgelassen gefeiert und auch der ein oder andere Bezirksausschuss-Vorsitzende wurde im wilden Getümmel in äußerst guter Laune gesichtet.

Wer die griechische Gastfreundschaft selbst gerne erleben möchte, ist von Pater Malamoussis herzlich zu einem Rundgang durch die Kirche eingeladen. Weitere Informationen rund um die Gemeinde gibt es bei ihm unter der Telefonnummer 3 61 57 88. Kathrin Schubert

Artikel vom 27.10.2005
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