Kirche war zu klein

Freimann · Die evangelische Michaelskirche in der Grusonsiedlung feierte Kirchweih und Einweihung der neuen Orgel mit einem Festgottesdienst.

Die Kirche war für den Andrang zu klein, obwohl bereits zusätzliche Stühle gestellt worden waren. So wurde noch der anschließende Gemeindesaal für die über 200 Besucher geöffnet. Der junge Pfarrer Dr. Rainer Liepold seit September in Freimann und nach seinen Worten »sehr gern!« erinnerte an die Nachkriegsjahre, als Flüchtlinge zuerst in Holzbaracken und später in meist selbst gemauerten Häusern noch abseits vor den Toren Münchens auf freien Feldern und inmitten Militärs siedelten. Hier entstand auch die Michaelskirche. Eigeninitiative stand obenan.

Viele Initiativen von Gemeindemitgliedern spürte man auch beim Festgottesdienst am 2. Adventssonntag mit anschließend geselligem Beisammensein. So gab es eine kleine Festschrift und eine Ausstellung mit Bildern und Dokumenten zur Entwicklung der Michaelskirche. Der Kirchenchor unter Christoph Freiwald der auch die neue Orgel spielte beeindruckte. Die Pfeifen der ausrangierten Orgel konnten mit nach Hause genommen werden, für die neue Orgel spendeten die Besucher rund DM 3000. Pfarrer Christian Wägele schloss in sein Fürbittgebet die Zukunft der immer wieder von der Abrissbirne bedrohten Kirche ein.

Unter den Gästen waren Dekan Roderich Diez, Pater Günther von der katholischen Nachbargemeinde, die frühere und sehr beliebte Pfarrerin Jutta Höchtlen und Horst Mei, Vorsitzender des Siedlervereins. Er schilderte die Entwicklung der Grusonsiedlung seit Anbeginn. (»Da gab es noch die 48-Stunden-Woche und keine geteerten Straßen. Freiwillige Arbeitsstunden wurden von 4 bis 6 Uhr morgens geleistet, ehe man zur Arbeit fuhr«.)

Artikel vom 13.12.2000
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