Ein Gespräch mit J. Singhammer

Sommerinterview

Interview mit dem Bezirksvorsitzenden der CSU-München Johannes Singhammer, MdB.

Johannes Singhammer: Die Sorgen der Münchner Rentnerinnen und Rentner können nicht einfach vom Tisch gewischt werden. Das Schlimme ist, Bundeskanzler Gerhard Schröder hat das Vertrauen aller Rentner in die gesetzliche Rentenversicherung schwer beschädigt:

Es ist noch keine 16 Monate her, dass er versprochen hat, die Renten am Nettoeinkommen der Arbeitsnehmer fest zu koppeln. Im Juni letzten Jahres wollte er davon nichts mehr wissen und im Oktober 1999 hat er sich bei den Rentner für seinen Wortbruch entschuldigt. Aber noch nie hat ein Bundeskanzler die Rentner so getäuscht, wie Gerhard Schröder.

Nord-Rundschau: Wie wirkt sich das jetzt für die Münchner Rentner aus? Johannes Singhammer: Als Ergebnis des Wortbruchs erhalten die Rentnerinnen und Rentner in München durchschnittlich 110 DM im Monat weniger als versprochen.

Nord-Rundschau: Mit den Einnahmen der Ökosteuer sollen die Renten gesichert werden? Johannes Singhammer: Die Ökosteuer ist ein riesiger Schwindel. Alle müssen für hohe Benzinpreise an den Tankstellen bluten, aber die Einnahmen werden längst nicht, wie versprochen, zur Sicherung der Renten eingesetzt. Im Gegenteil, die Rentner zahlen drauf. Ein Beispiel: Der Münchner Oberbürgermeister, Herr Ude, hat eine Welle von kommunalen Gebühren- und Abgabeerhöhungen beschlossen und dies mit der Ökosteuer begründet: Die MVV-Fahrpreise sind seit Mai diesen Jahres kräftig erhöht worden. Jetzt kommt die böse Überraschung mit den teuren Gaspreisen und mit der städtischen Fernwärme. Unterm Strich hat damit jeder Rentner nicht mehr sondern weniger in der Tasche.

Nord-Rundschau: Aber was kann den OB Ude dafür? Johannes Singhammer: Als erster Bürger der Landeshauptstadt muss er auch die Interessen der Münchner Rentnerinnen und Rentner in Berlin bei seinen Genossen vertreten. Aber da kriegt Herr Ude den Mund nicht auf sondern schweigt. Während er sonst als städtischer Oberkabarettist keine Gelegenheit auslässt sich in Szene zu setzen, wird er stumm und knieweich, wenn er für München in Berlin reden soll.

Nord-Rundschau: Wie können denn die Renten nun wirklich dauerhaft gesichert werden? Johannes Singhammer: Die CSU hat ein klares und geschlossenes Konzept vorgelegt. Wir wollen, dass die junge Generation mehr für ihre private Vorsorge tut. Und wir wollen, dass die Renten nicht nach der jeweiligen Kassenlage ausgezahlt werden, sondern Verlässlichkeit gegeben ist. Letztendlich brauchen wir aber vor allem wieder mehr Kinder in Deutschland, denn die Kinder von heute sind die Rentenbeitragszahler von morgen. Deshalb wollen wir Familien mit Kindern mehr helfen. Es soll ein Familiengeld von 1000 DM pro Monat/pro Kind eingeführt werden. Nord-Rundschau: Herr Singhammer wir danken Ihnen für das Gespräch.

Artikel vom 23.08.2000
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