Geistig Verwirrter rammte zehnmal Polizeiauto

Kirchtrudering · Amokfahrt auf Befehl Gottes?

Kirchtrudering · Zu einem außergewöhnlichen Verkehrsunfall kam es am Freitag, 7. Oktober, gegen 12.15 Uhr, in Kirchtrudering, Am Mittelfeld 150. Ein offensichtlich geistig Verwirrter hatte zehnmal ein Polizeifahrzeug gerammt. Ernstlich verletzt wurde dabei niemand.

Zwei Polizeibeamte der Polizeiinspektion 24 (Perlach) waren mit ihrem Dienstfahrzeug auf einer Einsatzfahrt mit Sondersignalen (Einsatzgrund Brand) unterwegs. Auf der Schmuckerbrücke wurden sie von einem BMW-Fahrer gerammt und von hinten angefahren. Am Steuer war ein 31-jähriger Türke aus Sendling. Als Beifahrerin war seine Ehefrau mit im Fahrzeug. Ein 33-jähriger Polizeibeamter und Fahrer des Dienstfahrzeugs verlangsamte sein Fahrzeug um ein Anhalten zu ermöglichen.

Daraufhin wurde er wieder angefahren. Deshalb beschleunigte der Polizeibeamte sein Fahrzeug und überholte auch ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr. Der 31-jährige Türke fuhr ebenfalls an dem Löschwagen vorbei, allerdings so knapp, dass es zu einer leichten Berühung kam. Es entstand ein minimaler Schaden am Fahrzeug. Auf Höhe des Anwesens Am Mitterfeld 150 konnte der Polizeibeamte seine Fahrt soweit verlangsamen, dass beide Fahrzeuge anhielten. Das Polizeiauto wurde bis dorthin 8 bis 10 Mal durch den Türken von hinten angefahren.

Als die beteiligten Fahrzeugführer ausstiegen, kniete sich der 31-Jährige auf die Straße und betete. Die Polizeibeamten wollten ihn fesseln, woraufhin er aufsprang, sich nackt auszog und mit der Faust sowohl die vordere als auch die hintere Seitenscheibe der Fahrertüre des Polizeifahrzeugs einschlug. Anschließend wollte er auch die Windschutzscheibe einschlagen, was ihm aber nicht gelang. Während dieser Zeit beschwerte er sich über die Politiker Merkel und Schröder, die er unbedingt sprechen wollte.

Als weitere Streifenfahrzeuge zur Unterstützung eintrafen, konnte der 31-jährige arbeitslose Türke überwältigt werden.

Über das Motiv der Amokfahrt konnte die Ehefrau angeben, dass ihr Mann seit einem halben Jahr arbeitslos ist und er sich darüber pausenlos den Kopf zerbricht. Er hätte seit einer Woche nicht geschlafen und jetzt die Stimme Gottes gehört, außerdem müsste er die Welt retten und dafür sorgen, dass sie nicht untergeht. Das hätte er unbedingt der Polizei erzählen wollen. Die geschockte Ehefrau, die auch durch Zureden ihren Mann nicht von der Tat abbringen konnte, wurde durch das Kriseninterventionsteam betreut.

Der Mann wurde in ein Bezirkskrankenhaus eingewiesen. An beiden Fahrzeugen entstand ein Schaden von 20.000 Euro.

Artikel vom 12.10.2005
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