Übungsplatz soll noch im Herbst der Stadt gehören

Fröttmaning · Ein Euro für die Heide

Alles für einen Euro: Hier könnte der Nordpark entstehen – wenn die g.e.b.b. mitspielt.	 Foto: Archiv

Alles für einen Euro: Hier könnte der Nordpark entstehen – wenn die g.e.b.b. mitspielt. Foto: Archiv

Fröttmaning · Für einen Euro gibt’s heutzutage nicht mehr viel zu erstehen. Doch für den Münchner Norden könnte ein (symbolischer) Euro noch in diesem Jahr den endgültigen Erwerb eines wahren Schmuckstückchens bedeuten.

Nach Ansicht von Bundestagsabgeordnetem Johannes Singhammer, CSU, und Münchens drittem Bürgermeister Hep Monatzeder, könnte die Fröttmaninger Heide südlich der A99 bis zum Kieferngarten noch in diesem Jahr zum »neuen Herzstück für den Nordpark werden«, so Singhammer.

Bereits 2002 stellte dies eine Pressemitteilung Singhammers in Aussicht. Damals allerdings seien SPD und die Grünen, laut Singhammer, jedoch noch die großen Blockierer gewesen; sie wollten die 25.000 Euro für den Umzug des dort einst stationierten Truppenübungsplatzes damals nicht zahlen.

Die Blockiererrolle tauschten zumindest die Grünen jetzt offenbar mit der g.e.b.b.. Die Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb mbH, verwaltet auch Immobilien der Bundeswehr und würde die Fröttmaninger Heide gerne »als Ausgleichsfläche für Bauvorhaben versilbern«, steht für Singhammer fest.

Deswegen ging schon im Juli ein Schreiben an Verteidigungsminister Hans Struck (SPD) mit der Forderung, »vor der Bundestagswahl das Stück der Fröttmaninger Heide für einen symbolischen Euro zum Kauf« anzubieten. Bisher kam noch keine Antwort. Eile sei inzwischen jedoch geboten, denn ohne das Eingreifen von höchster Stelle »könnte sich das Ganze noch bis 2008 hinziehen«, befürchtet Singhammer. Erst in drei Jahren nämlich würde das Naturschutzgebiet auch von der EU als FFH, Fauna-Flora-Habitant, eingestuft – spätestens dann sei eine Verwertung als Ausgleichsfläche unmöglich gemacht und die Infrastruktur für den Nordpark könnte geschaffen werden.

Mit einer Machbarkeitsstudie beschäftige sich der Heideflächenverein laut Monatzeder derzeit. »Die Ergebnisse zu dem Gutachten erhalten wir im Herbst, danach kann eine Wegeplanung eingeleitet werden.«

Die Wege durch die Heide hätten sich die Münchner trotz Verbotsschildern längst ausgesucht, weiß Singhammer. Eine aufklärende Beschilderung und eine dezente Wegeführung könnten bereits das »Herzstück für den Nordpark« ausmachen. »Angesichts der bevorstehenden WM wäre das auch sinnvoll.«

Dem stimmte auch Monatzeder zu, als er im Juni von Singhammer für eine gemeinsame schwarz-grüne Anstrengung angeworben wurde. Für Monatzeder keine bahnbrechende Innovation: »Bei den selben Interessen ist es nur logisch gemeinsam an einem Strang zu ziehen.« 50-Cent-Beteiligung für jede Fraktion also. Ein Fingerzeig in Richtung Schwarz-Gelb-Grüne Koalition? Monatzeder wusste im Gespräch vor der Wahl zu erzählen, dass es »die punktuelle Zusammenarbeit Schwarz-Grün« auch schon im Bund gegeben hatte. Ob sie sich jetzt im Bund womöglich etabliert, bleibt abzuwarten. Gerald Feind

Artikel vom 21.09.2005
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