Für einen Sieg reicht es aber noch nicht

EHC stürmt auf Liga-Niveau

An der Offensive lag's nicht, dass das erste EHC-Bundesligaspiel verloren ging. Foto: mh

An der Offensive lag's nicht, dass das erste EHC-Bundesligaspiel verloren ging. Foto: mh

Sechs Tore haben die Spieler des EHC München in den aller ersten zwei Bundesligaspielen der Vereinsgeschichte geschossen. Sechs Tore, die aber dennoch nicht für einen Punkt gereicht haben. Nach zwei Spieltagen findet sich der EHC also erst mal auf Platz 13 der Bundesliga-Tabelle wieder.

Vor einer Woche hat man ebenso überraschend wie verdient die Kölner Haie aus dem Pokal gekegelt hat, aber als Verlierer des Wochenendes muss sich der EHC nicht fühlen. „Wir haben gezeigt, dass wir in diese Liga gehören“, meint EHC-Präsident Jürgen Bochanski. Sicherlich nicht nur wegen der erzielten Tore. Beim Heimspiel gegen Regensburg hatten die Münchner die aufstiegsambitionierten Oberpfälzer die erste halbe Stunde zur Verzweiflung gebracht. Nach noch nicht einmal zwei Minuten waren die Münchner durch John Sicinski in Führung gegangen, die Zuschauer in der gut gefüllten Olympia-Eishalle erlebten fortan ein rasantes Eishockeyspiel. Die Chronik des ersten Drittels in Kurzform: Zweite Minute: 1:0 München durch Sicinski, achte Minute: Ausgleich, zwölfte Minute: 2:1 München durch Manuel Hiemer, 19. Minute: Ausgleich Regensburg. Erst in der zweiten Hälfte des Spiels gewannen die Regensburger Oberwasser und konnten nach 34 Minuten mit 3:2 in Führung gehen. Die EHC-Cracks wurden langsam müde und vor allem in der Verteidigung zeigten sich nun erste Auflösungserscheinungen. Zumal diese ohnehin auf Rich Bronilla verzichten musste, der sich beim Aufwärmen eine Zerrung zugezogen hatte. Doch im Schlussdrittel kam München wieder heran: T.J. Guidarelli glich nach 44 Minuten aus. Doch mitten in eine Sturmphase des EHC fiel mit dem 3:4 die Entscheidung zugunsten der Oberpfälzer. Keine traurige Niederlage, angesichts der guten Leistung. Zumal die Mannschaft sich ja schon am Sonntag gegen Essen hätte rehabilitieren können. Dass das schlussendlich nicht geklappt hat, lag vor allem an dem katastrophalen Unterzahlspiel der Münchner: Bei allen vier Gegentreffern waren nur vier Münchner Spieler auf dem Eis. Richtig schlecht war der EHC allerdings auch in diesem Spiel nicht. Nachdem sie schon 0:3 hinten lagen, stand es am Ende immerhin wieder 3:4 (Tore zwei Mal Guidarelli, Kink) und zumindest im Schlussdrittel war der EHC nah dran am Ausgleich. „Wie die Mannschaft das 0:3 aufgeholt hat, war schon toll“, so EHC-Coach Gary Prior nach dem Spiel. Anlass zur Sorge gaben die zwei Spiele aber dennoch: Gegen Essen fehlte nicht nur Bronilla, sondern auch der Kopf der Abwehr, Mike Burman. Dieser musste sich wegen eines Hexenschusses krank melden. Keine langwierige Verletzung, aber vielleicht ist das Zipperlein doch schlimmer als gedacht, am Montag ging’s jedenfalls in die Kernspin-Röhre, die genaue Diagnose samt Ausfallzeit steht noch aus. Dem ohnehin schon schwächsten Mannschaftsteil des EHC gehen also langsam die Spieler aus. Und ob der Verteidiger Bastian Steingroß, der beim Kooperationspartner Ingolstadt spielt und schon gegen Köln die Münchner Abwehr verstärkt hat, wieder in München aushelfen kann, ist noch nicht gesichert. Gegen Essen spielte übrigens einer hinten, der eigentlich für’s Toreschießen zuständig ist – Dan Carlson. Ob das die Lösung sein kann? Filippo Cataldo

Artikel vom 19.09.2005
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