Desolater Straßenbelag in Altbogenhausen: Situation bekannt, aber kein Geld

Bogenhausen · Wenig Komfort, aber sicher

Wie in der Lamontstraße sieht es in fast jeder zweiten Straße in Altbogenhausen aus. Wenig komfortabel für Auto- und Radfahrer, aber laut Baureferat »verkehrssicher«.	 Foto: Privat

Wie in der Lamontstraße sieht es in fast jeder zweiten Straße in Altbogenhausen aus. Wenig komfortabel für Auto- und Radfahrer, aber laut Baureferat »verkehrssicher«. Foto: Privat

Bogenhausen · Mindestens jede zweite Straße in Altbogenhausen, speziell zwischen Ismaninger Straße, Mühlbaurstraße und Wehrlestraße, ist erheblich beschädigt, und viele davon befinden sich in einem desolaten Zustand. Das hat der CSU-Ortsverband Bogenhausen kürzlich bei einer Ortsbegehung festgestellt.

Dieses für die Stadt wenig schmeichelhafte Ergebnis kann das für Straßensanierungsarbeiten zuständige städtische Baureferat nur bestätigen: »Die Aussage, dass viele Straßen in Altbogenhausen dringend sanierungsbedürftig sind, ist grundsätzlich richtig«, sagt Eduard Kessler vom Baureferat.

Der Straßenbelag in dieser Gegend aus mehreren Schichten, stammt aus so gut wie jedem Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, von den 30er bis zu den 70er Jahren. »Alle Straßen haben damit die anzunehmende Nutzungsdauer von 25 Jahren weit überschritten«, erklärt der Experte. Der Vorwurf der Vernachlässigung, die die CSU-Bogenhausen der Stadt macht und dewegen im Juli Bayerns Innenminister Beckstein um rechtsstaatliches Einschreiten gebeten hat, damit die Kosten nicht zu Unrecht auf die Anlieger umgewälzt würden, treffe aber nicht zu, so das Baureferat.

»Da die Straßen neben den größerflächigen Maßnahmen auch durch provisorische Maßnahmen, sogenannte »Flickarbeiten«, in verkehrssicherem Zustand erhalten wurden und werden.« Auch wenn es nicht immer so aussehe, »alle Straßen in München sind in verkehrssicherem Zustand«, ergänzt Jürgen Marek, Pressesprecher des Baureferats. Und auch wenn das manchem in Sorge um sein Auto subjektiv anders erscheinen mag: »Verkehrssicher bedeutet nicht gleich komfortabel«, klärt Marek auf. »Entscheidend ist die Verkehrssicherheit, und die ist überall gegeben.«

Das bestätigt auch Kessler: »Das Baureferat kann mit Asphaltausbesserungsarbeiten einen verkehrssicheren Zustand aufrechterhalten, auch wenn dies optisch sowie bezogen auf Fahrkomfort sicherlich nicht ganz befriedigen mag.« Die Sanierung der genannten Straßen in Bogenhausen wäre aus Sicht der Straßenunterhaltsbezirke »wünschenswert«, so Kessler, »ist aber mit Hinblick auf ihre Verkehrsbedeutung noch nicht als vordringlich einzustufen.«

Denn auch wenn in München jährlich zwölf Millionen Euro für Straßensanierungen zur Verfügung stehen und drei Millionen für Generalsanierungen, so Marek, und dieses Jahr wegen des strengen Winters und den damit verbundenen Frostschäden im Asphalt zusätzlich weitere zwei Millionen Euro – das Geld reicht nicht, um alle Münchner Straßen optimal zu pflegen.

Deshalb gibt es eine Prioritätenliste, an deren Spitze, grob gesagt, viel befahrene Hauptverkehrsstraßen liegen und »eher am Schluss«, so Marek, Nebenstraßen wie Anliegerstraßen, die der Grundstückserschließung dienen. Und deshalb wird das mit den glatten Straßenoberflächen in Altbogenhausen noch ein wenig dauern. Die aus Sicht des Baureferats »vordringlichsten Straßen in Bogenhausen sind die Kufsteiner-, Cuvillies-, Schumann-, Lamont-, Laplacestraße, zudem sind die Neufahrner-, Tittmoninger-, Eisenstein-, Walpurgis- und Flemingstraße im Mehrjahresplan zur Sanierung vorgesehen«, sagt Kessler vom Baureferat.

Aber aufgrund der immer noch angespannten Haushaltslage der Landeshauptstadt München gibt Kessler keine konkreten Sanierungszusagen, nur soviel: »in den nächsten fünf Jahren.« Michaela Schmid

Artikel vom 13.09.2005
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