Straßenanbindung zum Flughafen verbessern!

»Gegen den Verkehrskollaps«

München-Nord · Innenminister Dr. Günther Beckstein hat in einem Schreiben an Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt den Bund erneut aufgefordert, seiner Hauptverantwortung für die Straßenanbindung des Flughafens München endlich gerecht zu werden und für eine rasche Finanzierung der Fernstraßenmaßnahmen im Aktionsprogramm »Straßenerschließung Flughafen-München« zu sorgen.

»Das Aktionsprogramm trägt der herausragenden Bedeutung einer leistungsfähigen Straßenerschließung des Münchner Flughafens Rechnung. Die zu erwartende weitere Verkehrsenwicklung erfordert rasches Handeln. Voraussetzung für eine zü-gige Umsetzung des Ak-tionsprogramms ist vor allem eine gesicherte und rasche Finanzierung der notwendigen Maßnahmen«, so Beckstein. Die rasche und positive Entwicklung des Flughafens seit seiner Inbetriebnahme 1992 hat die Leistungsreserven des Straßennetzes in seinem Umfeld schon weitgehend aufgebraucht. Rund 70 % des heute vom Flughafen erzeugten Verkehrsaufkommens laufen über die Straße und rund 30 % über die Schiene. Wegen der geplanten Kapazitätserweiterung und den Bau des 2. Terminals hat die verkehrliche Er-schließung des Flughafens München an Aktualität gewonnen. Vor diesem Hintergrund hat Beckstein gemeinsam mit den betroffenen Kommunen das »Ak-tionsprogramm Straßenerschließung Flughafen München« auf den Weg ge-bracht. Es enthält alle Straßenbaumaßnahmen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Er-schließung des Flughafens stehen und einen wesentlichen Einfluss auf die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse haben. Dabei handelt es sich in erster Linie um Maßnahmen an Bundesfernstraßen, aber auch an Staatsstraßen sowie um eine Reihe kommunaler Projekte. Insgesamt umfasst das Aktionsprogramm ­ ohne die A 94 und die B 15 neu ­ ein Investitionsvolumen von fast 900 Millionen Mark. Das Rückgrat der verkehrlichen Erschließung des Flughafens bilden die Autobahnen A 9, A 92 und A 99. Im Aktionsprogramm sind folgende Ausbaumaßnahmen enthalten: A 9, sechsstreifiger Ausbau zwischen Anschlussstelle Frankfurter Ring und Autobahnkreuz München-Nord / A 9, achtstreifiger Ausbau zwischen den Autobahnkreuzen München-Nord und Neufahrn / A 92, sechsstreifiger Ausbau zwischen Autobahnkreuz Neufahrn und Anschlussstelle Flughafen / A 99, achtstreifiger Ausbau zwischen Kreuz München-Nord und Kreuz München-Ost. Bayern setzt sich beim Bund mit Nachdruck dafür ein, dass diese Autobahnprojekte mit einem Kostenvolumen von 250 Millionen Mark baldmöglichst realisiert werden können. Sie sind aber weder im Investitionsprogramm des Bundes für die Jahre 1999-2002, noch im sogenannten »Anti-Stau-Programm« für die Jahre 2003-2007 enthalten. Beckstein in seinem Schreiben an Klimmt: »Die Mittelentwicklung im Fernstraßenbau tendiert nach wie vor nach unten, so dass die ausreichende Bedienung der stark unterfinanzierten laufenden Maßnahmen weiterhin nicht möglich ist und kein Spielraum besteht, dringend notwendige neue Maßnahmen zu beginnen. Ich halte es deshalb für unumgänglich, alle Möglichkeiten zu nutzen, um möglichst kurzfristig zusätzliche Finanzierungsquellen für die Bundesfernstraßen zu erschließen und damit die Voraussetzungen für ein funktionierendes integriertes Verkehrssystem zu erschließen.« N.F.

Artikel vom 23.08.2000
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