»Tag der offenen Tür« in Bayerischer Staatsbibliothek

Maxvorstadt · Aktion Lesezeichen

Kein schöner Anblick: Ein von Säure zerfressenes, altes Buch. Foto: VA

Kein schöner Anblick: Ein von Säure zerfressenes, altes Buch. Foto: VA

Maxvorstadt · Anlässlich des Jahrestags des Brandes der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar am 2. September 2004, erinnern die deutschen Bibliotheken und Archive daran, dass die Bestände aller großen Bibliotheken und Archive in hohem Maße gefährdet sind. Was ist zu tun, um Millionen Bücher vor dem Zerfall, ihre Inhalte vor dem Vergessen zu bewahren?

Mit einem vielfältigen Programm gibt die Bayerische Staatsbibliothek, Ludwigstraße 16, Marmorsaal, am Freitag, 2. September, von 10 bis 17 Uhr Antworten auf diese Fragen.

Der Brand zeigte, wie empfindlich und schutzbedürftig unser schriftliches Kulturerbe ist. 50.000 Bücher des 17. und 18. Jahrhunderts, viele davon unersetzlich, sind damals verbrannt. Auch in den vermeintlich sicheren Magazinen deutscher Bibliotheken sind große Teile des schriftlichen Erbes – deutschlandweit mehr als 60 Millionen Bände – ernsthaft bedroht, durch natürliche Alterung, intensive Benützung, saures Papier, Tintenfraß, Schädlinge, Wasser, Schimmel, Feuer und Katastrophen.

Im Rahmen dieser bundesweiten »Aktion Lesezeichen«, getragen von 70 großen deutschen Bibliotheken und Archiven, macht die Bayerische Staatsbibliothek mit dem «Tag Bestandserhaltung«, auf diese Gefahren aufmerksam. Vielfältige Informationen über die Arbeit der Abteilung Bestandserhaltung und des Instituts für Buch- und Handschriftenrestaurierung der Bayerischen Staatsbibliothek, in Vitrinen und auf Schautafeln und im persönlichen Gespräch werden geboten.

Ebenso kann man schadhafte Bücher mitbringen und sich unentgeltlich Rat bei hoch qualifizierten Buchrestauratoren holen. Es finden Führungen durch die Digitalisierungsstraße der Bayerischen Staatsbibliothek statt, Vorführungen im Institut für Buch- und Handschriftenrestaurierung und Filme zu den Themen »Papier« und »Bestandserhaltung« werden ebenfalls gezeigt.

Der Eintritt ist frei.

Artikel vom 31.08.2005
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