Probezeit für Parkstraßenregelung endet zum Jahresende: Revaler Straße leidet

Parkstadt Bogenhausen · »Es ist wirklich die Hölle«

Da alle anderen Straßen für Linksabbieger von der Weltenburger Straße tabu sind, »verkürzen« viele über die Revaler Straße. Die Anwohner leiden. Foto: pa

Da alle anderen Straßen für Linksabbieger von der Weltenburger Straße tabu sind, »verkürzen« viele über die Revaler Straße. Die Anwohner leiden. Foto: pa

Parkstadt Bogenhausen · Der Kampf gegen die Verkehrslawine durch die engen Wohnstraßen der Parkstadt Bogenhausen geht weiter. Die Weltenburger Straße Richtung Norden ist weiterhin das Einfallstor der Pendler von der A 94, die die Verkehrsstauungen rund um die Tunnelbaustelle umgehen wollen – nun zu Lasten der Anwohner rund um die Revaler Straße.

Sie ist die im Moment einzige Einfahrtsmöglichkeit, nachdem probeweise fünf Straßen für Linksabbieger von der Weltenburger Straße tabu sind, (Einbahnregelung in der Grimmelshausen-, Klose- und Gleimstraße, sowie Linksabbiegeverbot aus der Weltenburger Straße in die Havel- und Oderstraße). Damit haben nun die Bewohner der Revaler Straße die Blechkarawane vor der Haustür.

»Es ist wirklich die Hölle«, klagt eine Anwohnerin, die nicht genannt werden will. »Während die Leute in den geschlossenen Straßen jetzt Picknick machen können, sitzen wir hier hinter geschlossenen Fenstern, weil die Autos bei uns durchrasen.« Betroffen seien die Bewohner der Revaler Straße, der nördlichen Gotthelf- und Morgenrothstraße. Sie fühlen sich einfach im Stich gelassen.

»Bei den anderen Straßen wurde sofort nachgebessert, und wir werden auf Ende des Jahres vertröstet«, schimpft die Anwohnerin. Denn während vergangenes Jahr tatsächlich bei den anderen Straßen nach massiver Kritik der Anwohner innerhalb einiger Wochen eine nach der anderen Straße von der Weltenburger Straße für Linksabbieger zugemacht wurde, müssen sich die jetzt betroffenen Bürger nun eineinhalb Jahre gedulden. Bis Ende des Jahres läuft nämlich die angesetzte Probephase. Dabei war im Juni vergangenen Jahres noch von einem Jahr die Rede.

Für die Anwohner ist jedenfalls die Schmerzgrenze längst erreicht. An die 50 Unterschriften haben sie im Juli gesammelt und an das zuständige Kreisverwaltungsreferat (KVR) weitergegeben, um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen. »Und 30 Stundenkilometer, wie vorgeschrieben, fährt hier auch kaum jemand.« Lebensgefährlich für Fußgänger sei das, meint die Anwohnerin, denn Autofahrer würden auch gern mal rücksichtslos über Bordsteine rumpeln, da die Straße schmal ist und auch ordnungsgemäß geparkte Autos die schnelle Durchfahrt »behindern«.

Dabei würden auch viele Schüler über die Revaler Straße zur Stuntzschule marschieren. »Muss denn erst was passieren, damit gehandelt wird?« Seit Jahren versuchen Kreisverwaltungsreferat und Bezirksausschuss den Schleichverkehr durch die Parkstadt durch Verkehrsmaßnahmen zu unterbinden. Auf die Fragen, wie eine für alle halbwegs zufriedenstellende Lösung denn aussehen könnte und wie aus einem Jahr nun eineinhalb Jahre Probephase geworden sind, hält sich das KVR sehr bedeckt.

Knappe Antwort von Waltraud Gassner stellvertretend für den zuständigen, aber bis Mitte September in Ferien weilenden Peter Geck vom KVR: »In der Sache ist für Anfang Oktober ein Gesprächstermin mit dem Bezirksausschuss, Unterausschuss Verkehr, und der Polizei vereinbart, in der über das weitere Vorgehen gemeinsam beraten werden soll.«

Für die Bewohner der Revaler und der angrenzenden Straßen ist jedenfalls schon jetzt klar, dass hier eine optimale Lösung noch nicht gefunden ist und dringend nachgebessert werden muss.

Artikel vom 30.08.2005
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