Ausstellung »Landschaften« in den Messestadtkirchen

Messestadt Riem · Kräfte der Natur im Sakralen

Verwischte Zeichen auf langen Papierrollen: ab Sonntag in den Messestadtkirchen zu sehen.Foto: VA

Verwischte Zeichen auf langen Papierrollen: ab Sonntag in den Messestadtkirchen zu sehen.Foto: VA

Messestadt Riem · Am Sonntag, 14. August, wird in der Evangelisch-lutherischen Sophienkirche und der Katholischen Kirche St. Florian eine Ausstellung von Jitka Beranek eröffnet. Um 10.30 Uhr, nach dem Gottesdienst um 10 Uhr, mit Pfarrer Jörg Hellmuth in der Sophienkirche. Zum Gottesdienst und zur Vernissage erklingt Jazzmusik mit Wolfgang Sohrt.

Die Ausstellung mit dem Titel »Landschaften« ist dann bis zum 24. September zu sehen.

»Jeder Gedanke, jede Person, jedes Objekt kann ein Spiegel sein«, dieser Satz von Hyemeyohsts Storm könnte der Leitfaden für die Bilder der Künstlerin Jitka Beranek sein. Sinnliche und geistige Welten zu verbinden: dazu sollen Jitka Beraneks Bilder einladen. Denn Sehen ist ein Abenteuer, das uns immer wieder neue Perspektiven öffnet.

»Luftbilderfassung der Sturmschäden von 1990« lautete das Thema der Diplomarbeit, der studierten Forstwissenschaftlerin Jitka Beranek. 1964 in Tschechien geboren, hat sie nach ihrem Diplom als Forstwirtin an der Uni München und bis vor kurzem an der Münchner Kunstakademie studiert.

Ihre Bilder, Graphit, Ölkreide und Gouache auf Papier, erinnern an die Kräfte der Natur. Vom Sturm verwischte Zeichen auf langen Papierrollen: »Papier ist so vergänglich, wie der Mensch«, sagt Jitka Beranek, die dem Ewigen, dem Haltbaren gegenüber skeptisch ist, dafür dem Ursprünglichen, dem Verhüllten nachspürt, wodurch sie den Einfluss des Scriptoralen auf ihre Kunst erklärt.

Langsam entrollen sich fünf Meter lange, und einen Meter breite Papierstreifen an der Wand, wirken dadurch organisch und wie hineingewachsen in den Raum, wo sie ausgestellt werden. Das Bild wird ein Teil des Raumes, verbindet sich sinnlich und geistig mit dem Raum. In der Kirche als Kulturlandschaft des Glaubens spiegeln Jitka Beraneks Bilder den Glauben in der Moderne und die Moderne im Glauben wider.

»Es setzt der Mensch dem Finstern eine Grenze; er forscht hinein bis in das Letzte, ins düstere, dunkle Gestein«, heißt es im Buch Hiob. In diesem Sinne drückt sich in Jitka Beraneks Bildern auch die Hoffnung aus, das Unbegreifliche zu begreifen. Jitka Beranek stellte bereits mehrfach in Kirchen aus.

Artikel vom 09.08.2005
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