Parksünder in Anwohnerzonen sorgen während der Auer Dult für Probleme

Au · Vorsicht, wilde Parker!

In der Mariahilfstraße ist Parken nur für Anwohner erlaubt. Zur Dult halten sich wenige daran: die Polizei verteilt Strafzettel, Anwohner sind genervt. Fotos: pa

In der Mariahilfstraße ist Parken nur für Anwohner erlaubt. Zur Dult halten sich wenige daran: die Polizei verteilt Strafzettel, Anwohner sind genervt. Fotos: pa

Au · Die Auer Dult ist dreimal im Jahr ein Besuchermagnet, besonders noch bis 7. August, wo 100 Jahre Jakobidult gefeiert wird. Doch die immerwährende inständige Bitte der Veranstalter, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, weil in unmittelbarer Nähe des Mariahilfplatzes kaum Parkplätze zur Verfügung stehen, verhallt bei vielen Besuchern ungehört.

Das Parkplatzproblem und die Dultgäste, die stur mit der Familienkutsche vor dem Markt parken wollen, hat sich auch seit der kürzlich eingeführten Parklizenzierung nicht geändert. Nur, dass einige Anwohner rund um den Mariahilfplatz im Moment selbst sehr mühsehlig einen Parkplatz finden. Dabei zahlen sie 30 Euro im Jahr für ihre Parkwapperl. Mit dieser abstrusen Situation sehen sich zur Zeit die Anwohner der Mariahilfstraße konfrontiert. Denn dort herrscht reines Anwohnerparken, Autos ohne Parklizenz haben hier nichts zu suchen, auch Parkscheine gelten hier nicht. Doch die kleine Straße ist so schön nah gegenüber der Mariahilfkirche gelegen...

»Seit Beginn der Dult ist die Hälfte der Plätze mit Autos belegt, die kein Parkwapperl vorweisen, aber auch selten einen Strafzettel am Scheibenwischer«, hat Anwohnerin und Parklizenzbesitzerin Heide Killer beobachtet. Und so wie ihr gehe es mindestens 15 Leuten in der Straße. Da die Parkwapperl für bestimmte Bereiche ausgewiesen sind, können die Betroffenen auch nicht in einer anderen Anwohnerzone parken. Hilfe wegen des Dilemmas hätten die Anwohner bei Kreisverwaltungsreferat (KVR) und Polizei vergeblich gesucht, so Killer. »Denn jeder verweist hier auf den anderen.«

»In reinen Anwohnerzonen darf niemand ohne das Wapperl parken«, erklärt Christoph Habl vom KVR, zeigt aber ansonsten wenig Verständnis für die Sorgen der Anwohner, von denen das Amt die Parkgebühren erhält. Habl schiebt den schwarzen Peter weiter. »Wir können die Maßnahmen nur anordnen. Für den Vollzug ist die Polizei zuständig.« Allein 500 Verwarnungen hätten die insgesamt sechs Politessen am vergangenen Wochenende ausgestellt, sagt Barbara Steinhart, zuständige Polizistin bei der Polizei Au.

Schichtweise seien drei Polizeiangestellte auf der Jagd nach Parkplatzsündern, werktags von 9 bis 23 Uhr: zwischen nordöstlicher Ohlmüllerstraße und Am Lilienberg und auch in den kleinen Straßen rund um den Mariahilfplatz. »Das Gebiet erscheint ziemlich klein, ist aber ein Haufen Arbeit, da die Mitarbeiter eine Karenzzeit von fünf Minuten geben, vornotieren und die Parkscheinautomaten kontrollieren müssen.

Trotzdem haben die auch in der Mariahilfstraße mit Sicherheit jede Stunde vorbeigeschaut und Strafzettel verteilt«, so Steinhart. Die Dultzeit sei, was das Parken angeht, seit jeher eine schwierige, aber: »Die Bewohner der Parklizenzgebiete sollen jederzeit einen Parkplatz finden, darauf legt die Polizei ein großes Augenmerk.«

Das glaubt Anwohnerin Killer gerne, ärgert sich aber über die mangelnde Zusammenarbeit der Behörden. Und wenn am Sonntag die Jubiläumsdult vorbei ist, startet am 15. Oktober die Kirchweihdult... Michaela Schmid

Artikel vom 02.08.2005
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