Unfallfluchten beschäftigen die Polizei

München · Verkehrsbilanz im 1. Halbjahr

München · Wie die Polizei vergangene Woche mitteilte, sind die Unfallzahlen der vergangenen Jahre im Bereich des Polizeipräsidiums München (Stadtgebiet und Landkreis München mit Teilbereich des Landkreis Starnberg) im 1. Halbjahr 2005 leicht gestiegen: insgesamt waren es 23.369 Verkehrsunfälle. 301 Unfälle oder 1,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Von diesen Unfällen wurden 12.517 als Kleinunfälle aufgenommen. Das entspricht im Vergleich zum 1. Halbjahr 2004 (12.194) einer Zunahme um 2,6 Prozent.

Die Unfälle mit Personenschaden verringern sich um 7,2 Prozent: von 3.013 Unfällen im 1. Halbjahr 2004 auf 2.794 im 1. Halbjahr 2005. Bei diesen Unfällen wurden 9,2 Prozent weniger Menschen verletzt als im Vergleichszeitraum 2004 (2004: 3.798; 2005: 3 .448). Der Anteil der Schwerverletzten ging dabei von 332 auf 325 Personen (-2,1 Prozent) zurück. Im 1. Halbjahr 2005 wurden elf Personen bei Verkehrsunfällen getötet; im 1. Halbjahr 2004 waren es zehn Personen. Bei einem besonders tragischen Verkehrsunfall überrollte ein Pkw-Fahrer während des Rückwärtsfahrens sein neun Monate altes Kind.

Die Schulwegunfälle verringerten sich von 53 auf 47 verletzte Schüler. Allerdings sind hierbei sieben Unfälle gezählt, deren Ursache nicht mit den »typischen« Gefahren auf dem Schulweg gleichzusetzen sind. So hat sich z. B. ein Schüler während der Fahrt zu lange mit der Kettenschaltung seines Fahrrades beschäftigt, fuhr dabei gegen die Radwegbegrenzung und stürzte.

Um einen dauerhaften Rückgang der Schulwegunfälle zu erreichen, startet das Polizeipräsidium München zu Beginn des Schuljahres 2005/ 2006 ein neu konzipiertes Unterrichtsprogramm, das bis in die Sommerferien 2006 hineinreichen wird.

Die Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss verringerten sich zwar gegenüber dem 1. Halbjahr 2004 von 345 auf 335; die Unfallfolgen spiegelte diese Entwicklung nicht wider. Bei den genannten Unfällen wurden 152 Personen verletzt (1. Hj. 2004: 146), drei Personen wurden getötet (1. Hj. 2004: 2).

Bei den entdeckten Alkoholfahrten ohne Verkehrsunfall ging die Zahl von 3.729 auf 3.490 zurück.

Nach Stand derzeitiger Ermittlungen konnten für das 1. Halbjahr 2005 16 Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss nachgewiesen werden. Im Vergleichszeitraum 2004 konnten 53 Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss nachgewiesen werden.

Die Zahl der entdeckten Drogenfahrten ohne Verkehrsunfall beläuft sich derzeit auf 1.155. Dies ist ein vorläufiger Rückgang gegenüber dem Vergleichszeitraum um 102 Fahrten. Am Jahresende dürfte diese Zahl wie in der Vergangenheit im Plus liegen.

Mehr als ein Viertel aller Unfälle im Bereich des Polizeipräsidiums München sind Unfallfluchten.

Auch wenn die überwiegende Zahl dieser Unfälle im unteren Schadensbereich lag, ist diese Handlungsweise unverantwortlich und außerdem mit Strafe bedroht, so die Polizei.

Wird der Unfallflüchtige ermittelt, drohen ihm eine Geld- oder Freiheitsstrafe sowie die Entziehung der Fahrerlaubnis. Die Ausrede »Ich habe den Unfall nicht bemerkt« lässt sich übrigens mit einem Gutachten schnell wiederlegen.

Informationen zum Verhalten nach einem Verkehrsunfall und andere hilfreiche Tipps für das korrekte Verhalten im Straßenverkehr bietet die Internetseite des Polizeipräsidiums München unter: www.polizei.bayern.de/ppmuc/verkehr.

Artikel vom 02.08.2005
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