Oben Ohne auf dem Königsplatz

München - Helden und Hip-Hopper

„Wir sind Helden“: Am Sonntag auf dem Königsplatz.	Foto: VA

„Wir sind Helden“: Am Sonntag auf dem Königsplatz. Foto: VA

Oben Ohne am Königsplatz heißt nicht, dass der geschichtsträchtige Ort nur nackig betreten werden darf. Oben Ohne am Königsplatz heißt Party pur – mitten in der Stadt. Oben mit Regenschirm schadet dabei traditionellerweise nicht.

Nicht ohne dagegen der Eintrittspreis des diesjährigen Musikfestivals des Kreisjugendrings München-Stadt: 30 Euro kostet das Ticket für den heutigen Samstag, 24 Euro für Sonntag, und für beide Tage zusammen sind saftige 49 Euro zu berappen – und das bei einer Veranstaltung der Stadt München, die ausdrücklich die jüngeren Stadtbewohner im Auge hat.

Nicht ohne ist auch das Programm, mit dem der Kreisjugendring auf dem historischen Platz Geschichte schreiben will – Münchner Musikgeschichte auf hohem Niveau: Mit nichts als dem Himmel drüber, antiken Bauten drum herum und einem königlichen Sound auf den Ohren versammeln sich am heutigen Tag eins des Festivals ab 14 Uhr Hip-Hop-Hörige zum kollektiven Kopfnicken und rhythmischen Hochhüpfen. Höhepunkt wird sicherlich der Auftritt der „Fantastischen Vier“ sein, der Godfathers of German Rap.

Und weil sie sich bei ihren „troysten Fans der Welt“ bedanken wollen, bringen die Stuttgarter ihre Reime sogar ganze 110 Minuten unters Oben Ohne-Volk.

Unmittelbar vor den „Fantastischen Vier“ gibt sich Max Herre die Ehre, der Singer/Songwriter unter den deutschen Rap-Musikanten. Zuvor treten Joy Denalane und Clueso auf, zwei weitere Hoffnungsträger der hauseigenen „Fanta-Vier“-Plattenfirma „Four Music“. Die Vorband der Vorbands sind am Samstag „Hifidelity“ und die „Ohrbooten“.

Von Hip-Hop zu Helden: Tag zwei des KJR-Fests steht ab 14 Uhr im Zeichen der Gitarrenmusik. In Anbetracht des Hauptacts ist leider zu befürchten, dass sämtliche andere Bands eher als Hintergrundkapellen betrachtet werden.

Dabei klingen ihre Beschreibungen recht anschaulich: „Virginia Jetzt!“ sagen, ihre Musik fühle sich an wie „Knutschen im Regen“. „Anajo“ aus Augsburg, wahrlich keine Unbekannten in der Welt der großen Melodien, sind live „rückhaltlos sexy und offensiv“, so ihr Band-Blabla. „Spitting Off Tall Buildings“ sind zwar Berliner, malen sich aber laut Homepage „jetz keene Fersehtürme oder Berliner Bären aufs T-Shirt“, und sind daher ebenfalls herzlich willkommen, bei uns in der heimlichen Hauptstadt Rock’n’Roll zu machen. Und der Hauptact „Wir sind Helden“ ist ohnehin „gekommen um zu bleiben“. Und keine Sorge: Auch wenn sie „Von hier an blind“ sind – die „Reklamation“ wird es trotzdem geben. Viel Spaß! Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 21.07.2005
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