In dieser Serie stellen wir in loser Reihenfolge ungewöhnliche Nachbarn vor

Bogenhausen · Stadt-Menschen

Horst und Eva Kummeth mit ihrem Roman »Lucius und der Dämon des Verderbens«.	 Foto: pa

Horst und Eva Kummeth mit ihrem Roman »Lucius und der Dämon des Verderbens«. Foto: pa

Bogenhausen · »Papa und Mama, schreibt doch mal einen Roman!«. Das Schauspieler- und Drehbuchautorenpaar Kummeth hat ein Jugendbuch geschrieben

Was tut man, wenn man einen kleinen Hund findet und sich später herausstellt, dass dies ein Schattenwolf ist? Was, wenn man eigentlich nicht der ist, der man zu sein scheint? Und was, wenn man seine Existenz nicht erfragen, sondern ihr nur mit Feststellungen auf den Grund gehen darf?

All diese Fragen tauchen im Leben des zehnjährigen Lucius auf, der im Roman »Lucius und der Dämon des Verderbens« (13,90 Euro, Gryphon Verlag) die Hauptrolle spielt.

Geschrieben wurde das Buch von dem Schauspielerehepaar Horst und Eva Kummeth, die in Bogenhausen wohnen.

Kummeths jungenhaftes Gesicht kennen wohl die meisten aus einer Vielzahl beliebter Fernsehserien und -filme: zur Zeit ist er als geschäftstüchtiger Wirt Leo Bernrieder in den »Rosenheim Cops« zu sehen. Nach seinem Theaterdebüt 1980 (»Pygmalion« an der Kleinen Komödie am Max II) und Gastspielen an diversen bayerischen Bühnen und Tourneen startete der heute 49-Jährige in den 90er Jahren seine Filmkarriere. Richtig bekannt wurde er mit der Serie »Wildbach« Was viele nicht wissen: auch als Regisseur machte sich Kummeth einen Namen – und vor allem als Drehbuchautor.

Zusammen mit seiner Frau Eva hat er in fast 20 Jahren bisher 68 Drehbücher verfasst, darunter etwa »Anna Maria – eine Frau geht ihren Weg«, verfilmt mit Uschi Glas. Und im Mai war die von ihnen geschriebene »Rosenheim-Cops«-Folge »Tödliche Düfte« zu sehen.

Momentan dreht Horst Kummeth den Pilotfilm zu einer neuen Serie mit dem Namen »Florida Träume« in Florida ab, begleitet von Eva. »Florida ist ein wunderbares Stück Erde, aber wir kommen immer wieder gerne hier in München an«, sagt sie. »Auch wenn mein Mann in Garmisch und ich in Landshut geboren sind, haben wir die meiste Zeit unseres Lebens, über zwanzig Jahre, in und um München verbracht. Wir fühlen uns als Münchner und wohnen sehr gerne hier!« Und dort haben sie in ihrer knapp bemessenen Freizeit ihren ersten Roman geschrieben: den Fantasy-Jugendroman. »Wir wollten schon immer mal ein Buch schreiben,«erzählt Horst Kummeth, »Der Zuschauer im Fernsehen sieht immer nur das fertige Produkt, das eigentliche ›Buch‹ bekommt er nie zu Gesicht. Das ist auf Dauer unbefriedigend.« Zu ihrem Roman inspiriert wurde das Ehepaar übrigens von ihren zwei Töchtern, Sarah und Sophia.

»Als unsere Mädchen noch klein waren, erzählten wir ihnen jeden Abend eine Gute-Nacht-Geschichte. Je fantasievoller und facettenreicher, umso besser«, erinnert sich Eva Kummeth. »Jahre später meinten Sarah und Sophia, es wäre schade, wenn diese Geschichten in Vergessenheit geraten würden: Papa, Mama, schreibt doch einen Roman!« Und das taten Horst und Eva dann auch, mit viel Begeisterung und einer gehörigen Portion Fantasie. Trotzdem dauerte es ganze zwei Jahre bis das Werk der Kummeths vollendet war – zwischen Kummeths Arbeit als Schauspieler und den Drehbucharbeiten mit meiner Frau.

Aber weil es trotzdem soviel Spaß gemacht hat, ist ein zweites Buch, höchstwahrscheinlich auch wieder für Kinder- und Jugendliche, schon angedacht. »Denn für Kinder zu schreiben, das ist die Königsdisziplin«, meint Kummeth, »sie sind nämlich nicht so leicht zu beeindrucken.« Aline Paleduhn

Artikel vom 20.07.2005
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