Grundsteinlegung für neues Kloster in Berg am Laim

Berg am Laim · »Bauen bedeutet Bewegung«

Friedrich Kardinal Wetter nahm die Grundsteinlegung für das neue Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern vor. Das Gebäude, das Ende 2006 bezogen werden soll, bildet in seiner Grundform die griechischen Buchstaben Alpha und Omega ab. Foto: W. Dausch

Friedrich Kardinal Wetter nahm die Grundsteinlegung für das neue Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern vor. Das Gebäude, das Ende 2006 bezogen werden soll, bildet in seiner Grundform die griechischen Buchstaben Alpha und Omega ab. Foto: W. Dausch

Berg am Laim · Für die Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul war es keine leichte Entscheidung: Fast seit Beginn ihres Bestehens hat die Ordensgemeinschaft ihren Sitz in der Nußbaumstraße 5, nach fast 170 Jahren wird die Kongregation nun Ende 2006 ihr angestammtes Mutterhaus mitten im Klinikviertel aufgeben und ihre Zentrale nach Berg am Laim verlegen.

Am vergangenen Mittwoch, 13. Juli, war in der Vinzenz-von-Paul-Straße 1 die Grundsteinlegung für das neue Gebäude, das eine außergewöhnliche Architektur aufweisen wird. Die Grundform bilden die griechischen Buchstaben Alpha und Omega – inspiriert aus der Offenbarung des Johannes (22,13): »Ich bin das Alpha und das Omega, das Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.«

Die Generaloberin ging in ihrer Ansprache auf die Gründe ein, die ihre Ordensgemeinschaft dazu bewogen haben, den Neubau zu erstellen: »Der Eigentümer des Grundstücks des alten Mutterhauses (seit 1837) ist heute der Bayerische Staat. Die Kongregation hat lediglich das Nutzungsrecht. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Staat eines Tages andere Pläne für das Grundstück erkennt. Wie ein Blick in die bewegte Geschichte des Mutterhauses zeigt, ist seit seinem Bestehen immer wieder Bedarf seitens der Universität angemeldet worden. Eine hundertprozentige Sicherheit, das Gebäude dauerhaft als unser Mutterhaus nutzen zu können, gibt es für uns nicht.«

Früher wurde die Generaloberin der Barmherzigen Schwestern »Mutter« genannt. Das Haus, in dem die Repräsentantin der Ordensgemeinschaft wohnt, ist daher das Mutterhaus. Das Mutterhaus der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul ist in gewisser Weise die Mitte, die »Zentrale« der Ordensgemeinschaft, zu der knapp 500 Schwestern in etwa 30 Niederlassungen gehören. Im Mutterhaus hat die Ordensleitung ihren Sitz. Es ist das äußere Zeichen dafür, dass alle Mitglieder der Gemeinschaft zusammengehören. Hier findet jede Schwester, wo immer sie eingesetzt ist, immer wieder Einkehr und geistige Heimat.

Der Bau eines neuen Mutterhauses sei auf lange Sicht die bestmögliche Lösung. Am neuen Standort in Berg am Laim besitzt die Kongregation in der Vinzenz-von-Paul-Straße ein seit Jahren im Bebauungsplan der Stadt München für diese Zwecke ausgewiesenes Grundstück. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe zur größten Niederlassung der Ordensgemeinschaft, dem Alten- und Pflegeheim St. Michael. Berg am Laim hat für die Barmherzigen Schwestern eine fast ebenso lange Tradition wie das Mutterhaus an der Nußbaumstraße. Das frühere Erholungsheim (Josefsburg) und heutige Alten- und Pflegeheim St. Michael befindet sich bereits seit 1840 im Eigentum der Kongregation. Lange Zeit war in Berg am Laim auch das Noviziat untergebracht, wo Generationen von Schwestern auf ihrem Weg ins Ordensleben begleitet wurden. Das neue Mutterhaus wird erstmals auch der Krankenhaus- und Altenheimdirektion der Kongregation Platz bieten.

Die Direktion nimmt Managementaufgaben für die Altenheime und Krankenhäuser wahr und war bisher räumlich getrennt vom Mutterhaus. Auch der innerbetrieblichen Fort- und Weiterbildung werden Räume zur Verfügung gestellt.

Der Mutterhaus-Neubau ist für die Kongregation mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden. Die Baukosten werden aus dafür angelegten Rücklagen und aus Gewinnen der Adelholzener Alpenquellen GmbH, die die Kongregation betreibt, bestritten.

»Bauen bedeutet Bewegung«, sprach die Generaloberin. »Mit dem Umzug setzen wir ein Zeichen des Aufbruchs und wagen Neues, im Glauben, dass Gott mit uns geht.«

Artikel vom 19.07.2005
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