Auer Schüler mit eigenen Ideen für die Welfenstraße

Au · Stadtplaner von morgen

Die Schüler planten wie die »Profis«.	Foto: Planungsref.

Die Schüler planten wie die »Profis«. Foto: Planungsref.

Au · Stadtbaurätin Christiane Thalgott hat vor kurzem die Ausstellung »Welfenstraße – Klasse! Ein Pilotprojekt zur Stadtplanung für Schülerinnen und Schüler« in der PlanTreff-Informationsstelle zur Stadtentwicklung, Blumenstraße 31, eröffnet: zu sehen noch bis Dienstag, 26. Juli, Montag bis Freitag von 10 bis 19 Uhr.

An der Welfenstraße ist eines der nächsten großen Bauprojekte im Stadtteil geplant, zu dem derzeit ein städtebaulicher Wettbewerb stattfindet. In den nächsten Jahren entstehen hier Wohnungen für rund 800 Bewohner, Büros, Geschäfte und vieles mehr. 120 Schülerinnen und Schüler des Maria-Theresia-Gymnasiums und der Fachoberschule für Sozialwesen und Gestaltung/ Ausbildungsrichtung Gestaltung durften sich dazu ihre eigenen Ideen machen, haben die Planungen begleitet und dabei gelernt, wie Stadtplanung funktioniert.

Welche Lösungen sie für das neue Quartier haben, zeigt die Ausstellung im PlanTreff. Das Projekt wurde gemeinsam betreut von Schul- und Kultusreferat, dem Investor, der Bayerischen Immobilien Gruppe, Architekten, Sozialreferat und Planungsreferat. »Die Stadtentwicklungsplanung in München fördert seit vielen Jahren Projekte der Jugendinformation und -beteiligung«, erzählt Klaus Klassen vom Planungsreferat. »Das Pilotprojekt zur Jugendbeteiligung an der Welfenstraße aber ist neu. Nur wenige derartige Projekte eignen sich nach Ort und Planungsphase, sind verständlich und auch für Jugendliche interessant – und finden wie hier optimalerweise das Beteiligungsinteresse auch der Investoren.«

Drei Monate tüftelten die Schüler aus den 11. und 12. Klassen an den beiden Schulen, von Februar bis Mai diesen Jahres, an ihren Planungen. Die Schüler erhielten die konkreten Ausschreibungsbedingungen zum realen städtebaulichen Wettbewerb. Zwei Architektinnen und die Lehrer vermittelten die schwierige Sprache. Die Schüler entwarfen dann u.a. maßstabsgetreue Modelle (»zum großen Teil sehr schön«, wie Fachmann Klassen lobt) mit Aussagen zu deren Nutzungsverhältnissen (Wohnen Arbeiten Versorgen), Grünanlagen, Verkehrsflächen, Lärmschutzmaßnahmen und mehr.

»Ziel war bei diesem Wettbewerb nicht die Phantasie des ›unverbindlich‹ Visionären, sondern die kreative Arbeit immer mit Blick auf die Bedürfnisse vor Ort. Und möglicherweise fließen die Ideen der Schüler auch in die echten Planungen ein: »Wir nehmen die Anforderungen der Jugendlichen jedenfalls ernst. Sie sind schließlich die Zielgruppe von morgen, als Mieter oder Käufer oder als Stadtviertelpolitiker«, sagt Jürgen Drumm, Bereichsleiter Projektentwicklung der Bayerischen Immobilien Gruppe. Aber trotz dieser »Hintergedanken« imponierte Drumm, dass Schüler nicht politisch denken (müssen), sondern kreativ und lösungsorientiert. »Dieser Denkansatz war befruchtend und hat uns sehr viel Spaß gemacht.

»Absolut überrascht«, gibt Drumm zu, waren die Profis von den Ergebnissen, »die waren extrem professionell. Einige Arbeiten waren so gut, dass man sie fast eins-zu-eins in die Praxis umsetzen könnte.« ms

Artikel vom 19.07.2005
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